Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
In Leipzig und Dresden war der Erfolg lehwach, in dem je^t zum erften Male befuchten
Berlin dagegen recht erfreulich. Hier, im Zentrum der preußiCchen Silber- und Neu-
filberinduftrie, warb Krupp neben den Walzen befonders um die Einführung feiner
gußftählernen Prägeftempel, z.B. für LöffelpreHen. Der Abfa^ darin übertraf bald den
der Münzftempel. Was Krupp einen Vorlprung vor allen Konkurrenten veiTchaffte, war
wiederum die Reinheit feines Stahles, die in Verbindung mit feinen erprobten Härte-
methoden das Härten der größten Stücke ermöglichte. Das konnte ihm die Konkurrenz
nicht nachmachen. Deshalb wurden ihm gravierte Walzen vielfach von außerhalb zum
Härten zugefandt. Sogar Mafchinenfabrikanten ließen (ich fchwierige Sachen von ihm
härten, weil feine Erfahrung darin bekannt war. — In Berlin trat Krupp u.a. mit der
Firma J. Ravené Söhne und befonders mit einer der älteften dortigen Silbermanufakturen,
Vollgold & Sohn, in Verbindung, die in den nächften Jahren lohnende Aufträge erteilte.
— Voll befriedigt durch den Erfolg feiner Reife, traf Alfred Krupp am 9. Juni wieder in
Effen ein. Neben den fonftigen Aufträgen hatte er Beftellungen auf Walzen und Walz-
mafchinen im Werte von 6000 Gulden erzielt.
Zu Haufe ftand es um fo fchlechter. Erft Alfreds lange Abwefenheit hatte gezeigt,
was er der Fabrik war. Außer Gerbergeräten und einigemWerkzeugftahl war faft nichts
gearbeitet. Ein andauernderWctflermangel, der gewohnte Übelftand des Sommers, hatte
alle Eifenhämmer lahm gelegt und auch Brüninghaus an der Lieferung von Olemund
verhindert. Alfred felbft, der fchon während der Reife mehrfache Krankheitsanfälle über-
wunden hatte, wurde nach feiner Rückkehr von einer Lungenentzündung und einer
langen Schwächeperiode ergriffen, die erft im September zu weichen begann. Das war
eine Lage, die wohl manchen andern entmutigt hätte, aber nicht einen Alfred Krupp.
Er befaß fchon damals die Eigenfchaft, erft unter Hinderniflen feine volle Energie zu
entfalten. Sofort nach der Rückkehr drängte er Brüninghaus unabläffig um Eifen, und
binnen kurzem war die Fabrik in gewohnter Tätigkeit. Zu den dringendften Aufgaben
gehörte ein holländifcher Auftrag in Münzftempeln, der bereits vor Monaten einge-
laufen war. Schon nach wenigen Wochen konnte Krupp die erfte Lieferung abfenden.
Mit diefen Stempeln, die als vorzüglich anerkannt wurden, gewann er die dauernde
Kundfchaft der holländifchen Münze und gleichzeitig das Intereffe ihres Leiters, der im
nächften Winter nach Effen kam, um die Gußftahlfabrik zu befuchen. Mit gleicher
Energie ging Krupp dann an die Ausführung der Aufträge, die er von feiner Reife mit-
gebracht hatte. Aber zu ihrer rafchen Erledigung reichten feine unzulänglichen Hilfsmittel
nicht aus. Die gewöhnlichen HindernifTe wurden abermals verftärkt durch einen fehr
trockenen Sommer, der alle Räder zum Stillftand brachte. Mahnungen, Vorwürfe und
felbft die Ablehnung einzelner Malchinen waren die Folge verfpäteter Lieferungen. Aber
unter all diefen Widerwärtigkeiten kam ein Entfchluß, der Alfred Krupp feit Jahren be-
fchäftigt hatte, vollends zur Reife. Er wollte feine Werkftatt der Zeit entfprechend ver-
größern, fie ganz nach Effen verlegen und durch Dampfkraft betreiben.
Dampfmafchinen waren damals für bergmännirche Betriebe auch in DeutIchland
fchon ziemlich allgemein im Gebrauch, aber noch fehr feiten als Betriebskraft der
Fabriken. WafTerräder, Roßgänge und Menlchenkraft festen noch immer in den meiften
Betrieben die Malchinen in Bewegung. Selbft in dem gewerbreichen Berlin hatte der