Officiel Fører
Paa Den Nordiske Industri, Landbrugs- Og Kunst-Udstilling 1888 Samt I Kjøbenhavn Og Omegn

71 und an der Strandpromenade, einer Fortsetzung der Langelinie, arbeitet man zur Zeit an der Erweiterung des Hafens. Vom Königs Neumarkt geht in einem rechten Winkel mit der Store Kongensgade nach Norden zu die Gothers- gade aus, die in gerader Richtung mit Nyhavn im Verein mit diesem eine Länge von 1550 Metern hat. Tn dem oberen Theile dieser Strasse befindet siclr links die reformierte* Kirche, und gegenüber die Parkanlage Kongens Have (Königsgarten), dessen Eingang jedoch in der Mitte der Kron- prinzengade ist. In dem Garten befindet sich das herrliche Rosenborg-Schloss, eine der schönsten Zierden Kopen- hagens aus Christians IV. Zeit; es dient jetzt als Aufbewahrungs- ort der chronologischen Sammlung dänischer Könige, der Regalien u. s. w. Obschon der Garten nicht mehr seinen ursprünglichen Umfang hat, nachdem man grössere Theile desselben an die Rosenborg-Brunnenanstalt (Fabrik für künstliche Mineralwasser) und zu Kasernen für die Leibgarde, nebst einem Exerzierhaus, abgegeben hat, ist derselbe doch noch immer ein herrlicher Park, in welchem namentlich Kinder ihren Spielplatz finden. Von den Merkwürdigkeiten des Gartens ist hervorzuheben: die schöne Fontaine von Freund und die Statue des Märchendichters H. C. Andersen. Beim Schlosse ist ein Standbild des Erbauers desselben, Christians IV., von Thorwaldsen, errichtet; hier befinden sich auch die Königlichen Treibhäuser und Blumengärten. Die Gothersgade führt noch zu den auf dem ehemaligen Wallterrain errichteten Neubauten, welche die Verbindung zwischen der inneren Stadt und der Vorstadt Nörrebro her- stellen. In diesem Stadtviertel ist das von der inneren Mission errichtete Bet- und Versammlungshaus Bethesda in der Römersgade gelegen, und in derselben Strasse ist auch das Versammlungshaus der Sozialisten. In der Nörre-Sögade liegt das Lehrlingsheim, errichtet von dem Verein zur Aus- bildung der Lehrlinge. Am Ende der verlängerten Frederiks- borggade führt die neu erbaute schöne Dronning Louises Bro (Königin Luisenbrücke) über die Seen nach der Vorstadt Nörrebro, der grössten von Kopenhagens Vorstädten, die samentlich von Arbeitern stark bewohnt ist. An der Haupt- ntrasse derselben liegt der grösste Beerdigungsplatz der Stadt, der Assistentskirkegaard, weiter hinaus die St. Stephans- Kirche. Im vorderen Theil der Nörrebrogade befindet sich links die mächtige Stiftung für bedürftige Handwerker, Alders- tröst (Alterstrost); rechts in einer Seitenstrasse der Ravnsborg- gade gegenüber ist das kleine Nörrebro-Theater gelegen. 6