Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
114
Sechstes Kapitel.
abgeschlossenen Raum; erst während der Ansaugeperiode öffnet sich
dieses Ventil selbstthätig, entsprechend der wechselnden Intensität
des Saugens, und gestattet einem geringen Teil äufserer Luft vom
Rohr & her den Durchtritt nach dem Laderaum. Auf ihrem Wege
nimmt diese Luft das Petroleum mit, zerstäubt es, wirft den Staub
gegen die erhitzten Verdampferwandungen und treibt den gebildeten
Dampf in den Laderaum hinein, wo er sich mit dem durch das
grofse Ventil d eintretenden Luftquantum zum Gemisch für die
Ladung vereinigt. Auch hier ist der Verdampfer mit Heizrippen
versehen, welche die Wärme der Heizflamme aufspeichern und für
den Verbrauch beim Verdampfen bereit halten.
Das Eigenartige der beiden zuletzt beschriebenen Verdampfer
beruht in der hohen Temperatur — Dunkelrotglut —, bei welcher
die Verdampfung erfolgt; durch die
Rotglut wird ermöglicht, dafs das Ver-
dampfrohr gleichzeitig als Zündrohr
verwendet werden kann. Dieser Doppel-
zweck erfordert die Verdampfung mit
einem sehr geringen Luftquantum vor-
zunehmen, andernfalls könnte die Ver-
brennung des gebildeten Gemisches
schon während der Verdampfung selbst
eintreten. Die dauernd unterhaltene
Rotglut, die heftigen Dampf- und Luft-
Strömungen durch das Verdampfrohr
bewirken eine sehr schnelle und voll-
Fig. 75. Verdampfer ohne Heizlampe
(von Lüde).
kommene Verdampfung, ohne irgend welche Rückstände.
Einen Verdampfer ohne äufsere Beheizung stellt Fig. 75 dar
(von Lüde). Hier bildet der Verdampfer einen Teil des Laderaumes
selbst, dessen Verdampf temperatur durch die Verbreimungs wärme
der Ladung erhalten wird.
Die Kugel f wird vor Beginn des Betriebes durch die nach
hier verschobene Zündrohrflamme bis ca. 230 0 (Schmelzwärme des
Zinns) erhitzt.
Diese Temperatur reicht zur Verdampfung und Bildung von
zündbarem Gemisch für das Anlassen hin; rückt man die Flamme
dann wieder unter das Zündrohr und erhitzt dieses bis zur Zünd-
temperatur, so kann der Motor in Gang gesetzt werden. Die weitere
Erhaltung der Verdampftemperatur erfolgt durch die Verbrennungs-
wärme der Ladungen selbst.