Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

58 Viertes Kapitel. wechselnde Stromrichtung durch Einlafs- und Kolbenventil hervor- gerufen werden, gewährleisten eine genügend starke und schnelle Mischung von Benzindampf und Luft während der Kompressionsperiode. Man könnte gegen diese Art der Gemischbildung einwenden, dafs durch die gesteigerte Zufuhr kalter Luft eine' ungünstige Ab- kühlung und ein Niederschlagen der Benzindämpfe zu befürchten sei; dem ist jedoch nicht so, es wird nämlich behufs Erhaltung der Betriebswärme nur der eigentliche Laderaum durch Wasser gekühlt, die Cylinderglei(flächen erfahren nur eine Luftkühlung, von aufsen durch die zu Strahlflächen ausgebildeten Versteifungsrippen des Cylinderflansches, von innen mittelst des Luftstromes durch das Kolbenventil. Die Schmierung des Kolbens, des Kurbelzapfens und der anderen Lager ist durch die Einkapselung und die im Innern der Kapsel herrschende Spannung der Luft zu einer sehr einfachen und wirk- samen geworden. Der in der Kapsel eingeschlossene Olvorrat wird nicht nur durch die schnelle Umdrehung der Schwungscheiben in steter Bewegung erhalten, sondern auch durch den periodischen Überdruck der eingeschlossenen Luft in alle Lagerfugen hinein- gedrückt. Mit Ausnahme weniger Sclimierorte kann daher der Ersatz des Schmieröles von einer Centralstelle aus erfolgen. Die dem Viertakt entsprechende Steuerung des Auslalsventiles wird bei diesem Motor nicht durch Zahnräder, sondern durch eine in sich zurückkehrende Doppelnut g gi auf der Stirnseite der einen Schwungscheibe bewirkt. Wie aus Fig. 27 ersichtlich, werden die Enden der Auslafsventil- gestänge mit je einem der Schuhe//i in der erwähnten Doppelnut so geführt, dafs letztere bei zwei aufeinanderfolgenden Umgängen des Motors einmal durch den inneren konzentrischen, das andere Mal durch den äufseren exzentrischen Nutenkreis g gleiten und in letz- terer Stellung die rechtzeitige Erhebung der Auslafsventile ausführen. Die Regulierung der Geschwindigkeit erfolgt durch periodisches Zuhal ten des Auslafsven tiles, so dafs kein neues Gemisch angesaugt wird. Die eingeschlossencn Produkte der letzten Verbrennung müssen so lange im Arbeitscylinder verbleiben, bis die normale Geschwindig- keit wieder erreicht ist und das Auslafsventil von neuem in Thätig- keit kommt. Aus der in Nebenfigur von Fig. 28 dargestellten Einrichtung der Regulierung ist die Einwirkung des Regulators auf das Auslafs- ventil ersichtlich. Der im Innern der Riemscheibe untergebrachte