Ausgewählte Monier- und Beton-Bauwerke
Strassen- und Eisenbahnbrucken Hochbauten, Silos, Futtermauern, Kanäle u.s.w.
Forfatter: F. Rehbein
År: 1894
Forlag: Julius Becker
Sted: Berlin
Udgave: Zweite vermehrte Auflage
Sider: 105
UDK: 693.55 St. F.
DOI: 10.48563/dtu-0000111
nach den Ausführungen der Actien-Gesellschaft für Monierbauten
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Weise wurde gegen die Gewolbsmitte gleichmassig vor-
geschritten, unter Einem aber aucli, von den Widerlagern
ausgehend, mit den weiteren Schichten nachgearbeitet und
diese mit eisernen Stosseln senkrecht zum Gewolbsriicken fest-
gestampft. Nach Erreichung der Hohe des zweiten Netzes
wurde auch dieses aufgelegt und in gleicher Weise iiber-
betonirt. Nachdem die projectirte Gewolbstårke hergestellt
war, wurde die Oberflåclie ausgeglichen, wieder mit der Keile
bearbeitet und leicht verrieben, so dass eine glatte, dichte
Flache entstand. Am 13. August wurde das reclitsseitige,
am 14. August die beiden anderen Gewolbe beendet, so dass
vom Beginne des Abtragens bis zur Fertigstellung der
Gewolbe bios ein Monat verflossen war. Das Quantum
des an den beiden genannten Tagen producirten und verwendeten
Betons betrug circa 150 m3. In den nachsten Tagen wurde
die Ueberbetonirung der Gewolbe und die Herstellung der
Stirninanern durchgefiihrt, sowie fiber die Gewolbe eine circa
8 cm hohe Sandschicht, welche feucht gehalten wurde, ge-
breitet.
Die ’Witterung war flir die Betonirungsarbeiten insofern
ungiinstig, als die Temperatur bis zu 35° Réauimir betrug,
was einen grosseren Wasserzusatz bedingte, als in anderen
Fallen bei diesem Cemente usuell ist. Trotzdem konnte zu-
weilen nicht vermieden werden, dass die eine oder die andere
Partie schon oberflachlich austrocknete, ehe wieder iiber-
betonirt werden konnte. hi solchen Fallen wurde zur Sicher-
heit der Bindung eine Begiessung mit Cementwasser vor-
genommen. Zwei Wochen nach Vollenclimg der Gewolbe
wurde an die Entfernung der Einriistung geschritten, was
eine reclit iniihselige Arbeit abgab, ,da sich die Lelirbbgen
miter der aufgebrachten Last derart verzwangt batten, dass
trotz Entfernung der Keile die Reibung geniigte, die gauze
Gewolbseiimclitung in ihrer Lage zu erhalten.
Mit dem Momente des Riickgewinnes der Gewolbseinriistung
verschob sich der Schwerpunkt der Arbeiten, da nunmelir die
iibrigen siehen Objecte, welche nach System Monier herzustellen
waren, gleiclizeitig in Aiigriff genommen wurden. Das Arbeits-
personal in Modling wurde reducirt und die Vollendungs-
arbeiten, namlich: Herstellung der Ueberscliiittung, Versetzen
der Deckplatten mid Gelånder, Pflasterung der Fahrbalm mid
Trottoirs, Verfugung etc. in gemassigterem Tempo diirchgefiihrt.
Am 27. September fand die commissionelle Priifung der
fertiggestellten Briicke, bei welclier der tadellose Zustand des
Bauwerkes constatirt wurde, statt mid am 30. September
wurde dasselbe dem offentliclien Verkelire iibergeben. Am
25. October wurden die iibrigen Monierobjecte commissionirt
und nach anstandslosem Befunde sofort der Benlitzung iiber-
geben; die ganze Campagne hatte demnach nur etwas
uber drei Monate in Anspruch genommen.
Zum Sclilusse mochte ich noch bemerken, dass in Oester-
reich. schon ziemlich zahlreiclie Anwendungeii des Systems
Monier vorliegen, und waren auf dem Gebiete des Hochbaues
unter Anderem zu nennen: Die Werndl’sche Waffenfabrik
in Steyr; die Lagerhausbauten in Triest; die Bauten auf dem
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