Rheinhard´s Ingeneur Kalender

96 niemals frei am Ringe zu tragen. Nach der Ankunft auf einer Station muss man noch einige Zeit mit dem Ablesen zu warten und vor dem Ab- lesen leicht auf den Deckel klopfen, um die Trägheit des Zeigers uud des inneren Mechanismus zu überwinden, das Instrument ist beim Be- obachten genau horizontal zu halten. Die Temperatur der äusseren Luft wird an einem im Schatten auf- gehängten oder an einem mehrere Mal umgeschleudcrten Thermometer abgelesen. Am geeignetsten für Barometermessungen sind windstille Tage mit bedecktem Himmel, aber auch an anderen nur nicht gerade stürmischen Tagen geben Messungen mit correspondirenden Beobachtungen gute Resultate. Zur Berechnung der Höhen werden alle Aneroidbeobachtungen auf 0'1 und auf das Normalquecksilberbarometer reducirt, sodann werden alle mit einem und demselben Feldbarometer angestellten Messungen auf den am Ausgangspunkte ermittelten, reducirten Stand dieses selben Barometers bezogen, dabei jedoch für jeden einzelnen Punkt die Grösse der zur Zeit seiner Beobachtung stattgebabten, durch die Standbaro- meterbeobachtungen festgestellten und auf 0° reducirten Luftdruck- schwankung berücksichtigt, nachdem vorher ev. die oben bereits er- wähnte Correction vorgenommen ist. Wenn Aneroidmessungen mit einem Nivellement derart in Corre- spondenz gebracht werden können, dass ca. alle 30 Minuten eine Ver- gleichung barometrischer Messungen mit einnivellirten Höhenpunkten stattfinden kann, so wird eine Vergleichung der AneroYde mit einem Standbarometer entbehrlich. Für die weitere Berechnung vieler Höhen sind Tabellen von Radau, Schoder, Jordan u. A. oder noch mehr die Rechenschieber zu em- pfehlen. .Eine praktische Formel ist auch h = 64 (250 + z) ’’ ° - °, b'o "f" worin h der gesuchte Höhenunterschied in Metern, , die wahre Luft- temperatur in Graden des lOOtheiligen Thermometers, b'o der auf 00 reducirte und mit der Correction der Luftdruckschwankung versehene Barometerstand des Ausgangspunktes, b"0 dør auf 0° reducirte Baro- meterstand des zweiten Punktes ist. Die Formel ist mit dem gewöhnlichen 26 cm langen logarithmischen Rechenschieber (zu beziehen von Denn ort und Pape in Altoua uud Avanzo in Cölu, Hochstrasse) sehr bequem zu berechnen. Eine weitere für das Gebiet von Deutschland gültige, auf eine Normaltemperatur von 15° C. reducirte Formel ist von Jordan in Carlsruhe aufgestellt worden und lautet: 11 = 19534,2 (log B — log b) L+ °'(,t,3(i,iG ' . 1 + 0,003666.15 Hierbei ist der Höhenunterschied h in Metern und die mittlere Luft- temperatur T in Ccntigraden gedacht, B und b sind die auf das Queck- silberbarometer und auf dieselbe Temperatur reducirten Barometerstände. Auf obige Gleichung sind die Tafeln Seite 90 und 91 gegründet; ihre Anwendung zeigt folgendes Beispiel: Barometer. Untere Station B = 743,5 Obere « b — 687,4 Lu ft -Temperatur: T = 13,3« C. ) T , ,, pn ,, । — 9 7^ C. ) Mittel T — -}- 11,6° G. Tafel I gibt für B :• H = 208,5 l Lr, a « I « « b:- H'= 874,1 / H - M __ 066,6 Tafel II für +11,5 und 600 : • —7,8 1 b __ P a n m„ « II « +11,5 « 60 :) Ke8ult h - bß5'G ~8'0 = 657' ö = —8,0 Der mittlere Fehler bei Aneroidmessungen beträgt bei Höhenunter- schieden bis 300m erfahrungsgemäss durchschnittlich etwa 1,5—2®.