Rheinhard´s Ingeneur Kalender

125 Das Steigungsverhältniss*) der Strassen richtet sich nach dem Terrain, nach den Bau- und Unter- haltungskosten, der Grösse des Verkehrs und dein Zustand der an- stossenden Strassenstrecken, auf welche die Wagen überzugehen haben, und hängt überdies von dem Widerstandscoefficienten der Fuhrwerke (w), dem Steigungsverhältniss s, bezw. dem Steigungswinkel a un<-(yon der Zugkraft K der Pferde ab. Bezeichnet Qj das Gewicht der schädlichen Last ((Wagengewicht (= Qi) und Pferdegewicht (= G)} und k die mitt- lere Zugkraft, und wird = q<> und = q gesetzt (Q = Nutzladungs- gewicht in kg), so erhält man für die Zugkraft der Pferde die Relation K = (Q 4- Ql) cos « . w + (Q + Ql) sin « + G sin « K - G tg (( und Q =-------------------Wi, , w ■+■ tg (( angenähert . _ K - w(Q + Qt) g “ 8 " (Q + QO + G , . .. , .. nach der Maschek’schen Formel, b. S. 82, als Geschwindigkeit 1) für die Bergfahrt v = (3 - (q + qu) (w + 8)> 2) « « Thalfahrt v = ° (3 — (q + qn) (w — s), wenn hierbei noch eine Zugkraft ausgeübt werden muss. Dagegen für Thalfahrten, wobei gebremst und der Wagen von den Zugthieren noch zurüekgehalten wird, 3) v = y (3 + (q + q,) (w — s). Die Grenz werthe von q0 liegen bei Zugpferden zwischen 10 und 14. Die zweckmässigste Ausnützung der Zugthiere ergibt sich bei Diffe- v z rentiation der Maschek’schen Formel nach v und z, wenn = , wird, c t Nimmt man die mittlere Zugkraft K der Lastpferde zu 7B kg und deren mittlere Geschwindigkeit zu l,m25, die tägliche Arbeitszeit zu 8 Stunden an, bezeichnet man ferner mit a die Kosten eines Fuhrwerks pro Tag und pro Kopf der Bespannung, so betragen die Kosten b für den Tonnenkilometer, wenn die Werthe von v aus den Gleichungen 1—3 eingesetzt werden 3 a 4) b == / v is ,q‘ ( c ) und die Kosten B für den Pferdekilometer a 5) B = 0,028 \c) da auf 1 Pferd 0,075. q Tonnen Nutzlast kommen. Für die Bergfahrt wird, wenn li die zu ersteigende Höhe be- zeichnet 3 . a , C) b = —----------------------y- und 2 q (3 — (q + q0) (w + s)J 3 a li 7) b, = ——- — rj- 2 q 8 (3 — (<1 + q„) (w + s)j * ) Ueber die Ermittlung der Transportkosten auf Strassen und der Steigiingsverhaltnisso der letzteren hat Launhardt in der Hannov. Ing.- und Arch.-Ztg. von 1880, S. 345, eine längere Abhandlung veröffentlicht, welche, soweit sie sich namentlich über Bergtransporte verbreitet, im Auszug hier mitgetheilt wird. Die betreffenden Ermittlungen gelten hauptsächlich für längere, frequente Strassenzüge bis zu 5,J/0 Steigung.