Rheinhard´s Ingeneur Kalender
Forfatter: A. Rheinhard
År: 1882
Forlag: J.F. Bergmann
Sted: Weisbaden
Sider: 180
UDK: 625.70
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Auf dem Rhein-Marnekanal in Elsass-Lothringen betrugen die
Transportpreise durchschnittlich pro Kilometer und pro mittlere Schiffs-
ladung von 100 Tonnen:
für Steinkohlen . . . 1,53 Mark,
« Coaks • . . . . 2,00 «
« Eisen und Erze . 1,11 «
« Steine__________2,04 «
für Getreide .... 1,95 Mark.
« Holz in Schiffs-
ladungen .... 1,45 *
« Holz in Flössen . 1,12 «
Pf. pro Kilometertonno zuzu-
eine mässige Abgabe von den
Tonnenkilometer bei Gütern
Für Zölle sind ferner noch ca. 0,5
schlagen.
In Frankreich wird, wie im Elsass,
Kanalschifi'en erhoben, welche für den
I Classe 0,4 Pf., bei Gütern II. Classe 0,16 Pf., für Flössholz pro Cubik-
meter 0,16 Pf- beträgt.
Der auf dem Rhein-Marne- und dem Khein-Rhonekanal den Schiffern
für Gebühren, Arbeitslohn etc. zu vergütende Aufwand, welcher nach
Zonen von je 200 km Länge abgestuft wird, beträgt bei Schiften bis zu
1,4 Tiefgang
pro krnV^r die I.Zone von 0—200km—
und l « « II. « « 200—400 « —
Tonne « « III. « « 400—600 « —:
• l,8Pf. I Dagegen beträgt 1—2,7 Pf.
.15« N- Eisenb..Tarif d. I 2,5 «
’ ■/» 1 niedersten III. Wa-| ; t/.,
1,0 (genklasse im Elsass) •’ z,a *
Ausserdem wird noch bei den Bahnen pro Tonne für die erste Zone
eine feste Expeditionsgebühr von 1 Mk., für die II. und III. Zone von
1 Mk, 20 Pf. berechnet.
Wenn die projectirte Vertiefung der Kanäle durchgeführt sein wird,
so dass Schiffe von l,m8 Tiefgang noch passiren können, so ermilssigen
sich die Kanal-Transportkosten noch um 0,16 Pf. pro Kilometertoune.
Beim Vergleich beider Transporten sind noch in jedem einzelnen
Fall die Ein- und Ausladungskosten zuzuschlagen.
Die Unterhaltung der schiffbaren Kanäle kostet in Preussen ca.
1800 Mark jährlich pro Kilometer. Für Unterhaltung und Verwaltung
sind ca. l’/4% der Baukosten in Rechnung zu ziehen.
Die gewöhnlichen Unterhaltungskosten belaufen sich beim Rhein-
Ähone- und beim Rhein-Marnekanal, soweit dieselben innerhalb Elsass-
Lothringen liegen, auf ca. 965 Mark, beim Saarkohlenkanal ebendaselbst
auf ca. 1000 Mark pro Kilometer; dagegen bei Nebenkanälen, z. B. beim
Breuschkanal auf ca. 500 Mark, beim Htininger Zweigkanal auf ca.
C50 Mark.
Tauerei.
Auf wohl regulirten Wasserstrassen von grösserer Wassertiefe
(ca l,m0) namentlich auf Kanälen, welche wenig Schleusen haben,
empfiehlt sich die Drahtseilschifffahrt, während in allen übrigen Fällen
die Verwendung der Kette bei der Tauerei vorzuziehen ist, da der
Tiefgang der Tauer hierbei nur ca. 50cni beträgt, während Drahtseiltauer
ca. 85c"‘ Tiefgang haben. Die Verwendung der Kette gestattet ferner
vergleichsweise eine grössere Lenkbarkeit der Schiffe.
Die Ausnützung der maschinellen Kraft beträgt bei der Kette durch-
schnittlich 80—85u/o.
Die Stärke der Kette ist von der Strömung abhängig und wechselt
zwischen 15 und 25nlni.
Die Uebertragung der Kraft auf die Kettentrommeln geschieht durch
Zahnräder und mit einem gewöhnlich doppelten Vorgelege. Die Kctten-
trommeln bestehen meist aus 5 Ketten- und 1 Brenisscheibe. Dor Trommel-
durchmesser ist = ca. 3—4 Umgänge der Kette genügen bei ge-
wöhnlichen Wasserständen.
Die Elbketteuschifi'e haben eine Maschine von ca. G0- 80 Pferde-
kräften, eine Länge von ca. 48,ln0, eine grösste Breite von ca. 7,"°1
und 0,m5 Tiefgang. Der Trommeldurchmesser beträgt l,ra12, der Kettou-
durchmesser 23rnnl. Ein solches Schiff kostet incl. Ausrüstung circa
90,000 Mark. Für Amortisation sind excl. Capitalverzinsung 5o/o in
Rechnung zu ziehen. Die Kosten von 1 K“ Kette incl. Legung be-
trugen auf der Oberelbe ca. 3800 Mark. Die Stärke der Kettenglieder
beträgt 22mra und 26ram, der Meter Kette wiegt 11 kg bezw. 15 kg. Das
Kilogramm kostet ca. 30 Pf. Ein Zug von ca. 20 Schlepp-Kähnen, welche
unbeladen zu zweien nebeneinander gekuppelt sind, durchfährt Curveu
von 180111 Radius und passirt selbst in Stromcurven liegende enge Brücken
von ca. 20m Spannweite. Pro 30 Km Flusslänge ist ein Kettenschiff erfor-