Rheinhard´s Ingeneur Kalender
Forfatter: A. Rheinhard
År: 1882
Forlag: J.F. Bergmann
Sted: Weisbaden
Sider: 180
UDK: 625.70
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derlich. Die Geschwindigkeit eines Tauers beträgt bei der Oberelbe
(1:3000 Gefall) und bei der Bergfahrt ca. 6 Km pro Stunde, durchschnitt-
lich mit Berücksichtigung der Aufenthaltszeiten ca. 4,5 Kln; bei
der Thalfahrt dagegen ca. 10 Km. Der Schlepplohn beträgt bei Kähnen
von mittlerer Grösse pro Kilometer-Centner ca. 0,075 Pf., der Aufwand
auf die Kahnführung ca. 0,013 Pf., zusammen also ca. 0,088 Pf. Für
leere Fahrzeuge beträgt der Schlepplohn auf der Elbe 0,4—2 Mk. pro
Kilometer.
Um Schleusen auch für die Tauerei praktikabel zu machen, muss
deren Länge (für einet halben Schifi'szug bezw. für ca. 8—9 Schiffe) be-
messen werden. Die Tauer werden neuerdings zur leichteren Passage
der Schleusen mit Schrauben versehen.
Der Schiffswiderstand P wird angenähert durch die Formel
(V 4- v)s
P = A . K . ——— worin A den grössten eingetauchten Querschnitt, V
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die absolute Geschwindigkeit des Schiffs und v die des Wassers, end-
lieh K einen Ooéfficienten bezeichnet, welcher von der Schiffsform ab-
hängt und ca. = 0,3—0,6 im Mittel ist.
Flussbauten.
Parallelwerke werden bei geringen Wassertiefen und an viel
grobes Geschiebe führenden Flüssen, Buhnen besonders bei grossen
Wassertiefen ausgeführt. Letztere erschweren öfters die Schifffahrt,
sind aber iu der Regel billiger in der Unterhaltung als die Parallel-
werke. Bei einem Buhnensystem müssen die Köpfe in die Corrections-
linie fallen. Die Richtung der Buhnen ist gewöhnlich inclinant, nur
bei Fluss- oder Kaualausmündungen declinant, derart, dass der Winkel
zwischen Correctionslinie und Buhne ca. 75° beträgt. Die Entfernung
der Buhnen unter sich nimmt mit der Breite des Flusses und der Länge
der Buhnen zu und ist an concaven Ufern geringer als in convexen,
im Mittel = der 11,2—2l/z fachen Buhnenlänge. Am Kopf wird die Buhne
unter dem Mittelwasserstand gehalten und steigt sodann die Krone &11-
niälig bis zum Ufer. Die Kronenbreite beträgt 2—5"’, je nach der
Stärke der Strömung. Die Böschung am Kopf wird in concaven
Flussstrecken ca. 3 fach, in convexen vornen ca. V/afach, an den Seiten
bis ■/? fach angelegt.
Steinbauten erhalten bei grösserer Stärke im Innern häufig der
Kostenersparnis» halber einen Kern von grobem Kies. Je mehr die
Schüttung der Aussenfläche des Baues sich nähert, desto grösser müssen
die eingebrachten Steine sein. Die Böschungen sollten womöglich,
namentlich, wo solche starken Strömungen ausgesetzt sind, eine 2fach©
Anlage erhalten. Der Rücken von Buhnen soll abgerundet und nach
erfolgter Setzung der Steinschüttung bis zum niedrigsten Wasserstand
abgeptinstert werden, in welcher Höhe das Pflaster sich an ein schmales
Bankett anlehnt. . .
In Holland erhalten die Böschungspflasterungen, welche aut eine
ca. 20cnl starke Lage Klinkerschotter gesetzt werden, an exponirten
Stellen 30c,n Stärke, in der Regel wird an den so geschützten Dämmen
unter dein Schotter noch eine l,m0 starke Lettenlage angebracht.
Faschinen werden am besten von Weiden entnommen und
hierzu möglichst gerade Stämmchen und Zweige, deren unteres Ende
höchstens 5c,n stark sein darf, genommen; ihre Verwendung empfiehlt
sich hauptsächlich im Spätherbst und vor dein zweiten Trieb (Juli).
Bei Bauten unter Wasser ist auch die Verwendung von Nadelholz-
laschinen, welche ihres Harzgehalts und des dichteren Schlusses halber
solchen von Eschen-, Erlen- etc. Holz vorzuziehen sind, angezeigt.
Packwerk wird iu der Begel aus 2—3fach geneigten, 0,6—l,m0
dicken Lagen Faschinen und Wippen, hergestellt, welche schwimmend
zusammengesetzt und sodann mit Kies oder Krde beschwert werden.
Die Ausschuss- und Rückschusslage des Packwerks wird
durch nicht über 1™ von einander entfernte ca. 15cm starke Wippen
oder Flechtbänder gehalten, durch welch letztere 1,25—l,m5 lange, ca.
6cm starke Buhnenpfähle in Entfernungen von ca. 0,ra55 geschlagen
werden. Der äussere Rand des Werks erhält eine doppelte AVippe.
Sobald das Belastungsmaterial aufgebracht und gestampft und dadurch
die Packwerksanlage, welche bei niederstem Wasserstaue! einzubringen
ist, unter Wasser kommt, beginnt sofort die Herstellung der nächsten
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