Die Herstellung Der Elektrischen Glühlampen

33 daß sie für Spannungen bis zu 110 Volt gebaut und in jeder beliebigen Lage angeordnet werden konnte. Der spezifische Effektverbrauch betrug nur 1,5 bis 1,7 W/HK bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von weit über 1000 Stunden. Die Lichtabnahme war selbst nach dieser Zeit sehr gering, doch war eine höhere Belastung nicht möglich, da sich alsdann Kristallisationsvorgänge in dem Draht einstellten, welche denselben brüchig und schnell un- brauchbar machten. Die Osmiumlampe konnte ebensowenig wie die Nernst- lampe das Publikum voll befriedigen. Während die Nernst- lampe den Fehler hatte, daß sie nach dem Einschalten des Stromes nicht sofort Licht gab, war die Osmiumlampe gegen Erschütterungen zu empfindlich, außerdem wegen der Sel- tenheit des Osmiums zu teuer. 4. Die Tantallampe. Alle diese Mängel wurden voll und ganz beseitigt durch eine neue elektrische Glühlampe, deren Glühkörper aus Tantalmetall hergestellt war. Diese Lampe kam 1915 in den Handel und hat in der ganzen Weltweite Verbreitung gefunden. Das Tantal findet sich Vornehmlich in den Mineralien Tantalit, Columbit und Niobit in Finnland, Maine, Green- Basches (Australien), im Böhmerwald, Ural, Südnorwegen und Grönland. Es wurde 1802 von Ekeberg entdeckt, blieb lange Zeit fast unbeachtet, bis es vornehmlich durch die Ver- dienste Werner von Boltons in der Glühlampenindustrie eine so große technische Bedeutung erlangte. Zur Reindarstellung des Tantals wird Tantalkalium- fluorid mit Hilfe von Natriummetal] reduziert und das so er- haltene grauschwarze Tantalpulver durch mehrmaliges Um- schmelzen im elektrischen Lichtbogen eines Vakuumofens gereinigt. Das Tantal ist in reinem Zustand von stahlähnlichem Glanz und besitzt die Festigkeit von bestgehärtetem Stahl. Hevers, Elektr. Glühlampen. 3