Die Herstellung Der Elektrischen Glühlampen
Forfatter: C. Hevers
År: 1923
Forlag: Oskar Leiner
Sted: Leipzig
Sider: 216
UDK: 621.326 Hev
Mit 119 Abbildungen und 16 Tabellen
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gezogenen Wolframdrähten zu verzeichnen1). Aach vielen
vergeblichen Bemühungen machte sie die Entdeckung, daß
eine Legierung von Wolfram und Nickel (ca. 6%) hervor-
ragend duktil ist. Das Verfahren wurde in folgender Weise
ausgeführt. Das Wolframpulver wird mit reinem Nickeloxyd
innig vermischt und unter starkem hydraulischem Druck zu
Stäben gepreßt. Bei etwa 1000° werden die Oxyde in einer
Wasserstoffatmosphäre vollständig reduziert. Durch Erhitzen
auf ca. 1600° bildet sich dann eine Wolfram-Nickellegierung,
welche auch bei gewöhnlicher Temperatur bearbeitbar bleibt,
wenn man sie von Zeit zu Zeit durch Erhitzen auf 1600°
ausglüht. Die Stäbe werden bis zu einem Durchmesser von
1 mm ausgewalzt, dann durch Zieheisen und schließlich durch
Diamantdüsen zu feinsten Drähten ausgezogen. Die Drähte
werden alsdann auf die Traggestelle aufmontiert und erst
jetzt wird im Vakuum durch Erhitzen mittels des elektrischen
Stromes das Nickel verdampft. Dieses schlägt sich z. T.auch
auf dem Gestell nieder und muß durch Eintauchen in Sal-
petersäure oder eine wässerige Lösung von Salpetersäure ■ —
Phosphorsäure oder Chromsäure-Phosphorsäure (D. R. P.
238 756, 1911) entfernt werden. Der Draht ist brüchig und
ziemlicli porös und neigt infolgedessen mehr zur Zerstäubung
als Drähte mit glatter Oberfläche. Die genannte Firma
hat ihre Wotanlampe in der Tat eine zeitlang nach
diesem Verfahren hergestellt.
Gleichzeitig war es einer amerikanischen Firma, der
General Electric Company, gelungen, reines Wolf-
ram mechanisch zu Drähten zu verarbeiten2), aber erst im
Jahre 1909 berichtet die gleiche Gesellschaft über die eigent-
liche Duktilisierung des Wolframs3). Das Verfahren hat in
der ganzen Welt eine vollständige Umwälzung auf dem Ge-
biete der Glühlampenfabrikation hervorgerufen. In Deutsch-
land wurden die Schutzrechte von der Allgemeinen
b D. R. P. 233 885, 1907 und D. R. P. 232 260, 1908.
2) Engi. Pat. 21 513, 1906 und 16 530, 1907.
3) Engl. Pat. 23 499, 1909.