ForsideBøgerSchloss Gottorp : ein nordischer Fürstensitz

Schloss Gottorp
ein nordischer Fürstensitz

Forfatter: Robert Schmidt

År: 1887

Forlag: Ernst Homann

Sted: Kiel

Sider: 135

UDK: st.f. 725.17 sch

Mit vielen Lithographien und Lichtdrucken

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Side af 143 Forrige Næste
bei Errichtung seiner einfachen Wohnung geübt hatte, und durch welche seit alter Zeit Werkleute herange- bildet worden waren,, während für Steinbauten die verwendbaren Kräfte nicht ausgereicht hätten, einen neuen Impuls bekam. Die in Skandinavien erhaltenen Holzkirchen zeigen uns in ihrer rührenden Einfachheit deutlich diesen Ursprung. Mit der Zeit wurden sie freilich mit einem gewissen Reichthum ausgestattet, und ihr Inneres erhielt durch Schnitzwerk, Malerei und Teppiche sogar ein prächtiges Aussehen. Während nun in Skandinavien die zerfallenden, alten Gotteshäuser immer wieder aus demselben stets reichlich vorhandenen Materiale neu auf- gebaut wurden, wurde das Holz in Schleswig - Holstein allmählich durch die Steine verdrängt. Ebenso wurden hier wohl die erforderlichen Ausbesserungen an den erhaltenen Holzkirchen mit Steinmaterial bewerkstelligt, wie wir dies auch bei der, wie wir oben angegeben haben, um 1630 eingegangenen Kirche von Alt-Gottorp anzunehmen geneigt sind. Nachdem wir es versucht haben, ein Bild von der ehemaligen Anlage und Ausstattung Alt-Gottorps kurz zu skizziren, kehren wir zu der oben unterbrochenen geschichtlichen Darstellung zurück. Wir haben gehört, wie Bischof Esbern von Schleswig im J. 1161 der weltlichen Macht unterlag und nach der Zerstörung seiner Burg in das Ausland flüchten musste. An seiner Stelle nahm noch in demselben oder spätestens im folgenden Jahre der früher vom Erzbischofe Eskill von Lund vertriebene Bischof Occo 1) den erledigten Sitz ein. Unter dem mächtigen Schutze Waldemar’s, auf dessen Seite er in der Papstfrage stand, vermochte er es, sich gegen Eskill zu behaupten. Nachdem sich der Erzbischof mit dem Könige ausgesöhnt hatte, gab er auch Occo kurz vor dessen 1167 erfolgtem Tode seine Bestätigung. Diesem Occo nun wird die Gründung von Neu-Gottorp zugeschrieben. Wenn man in Erwägung zieht, dass in jenen unruhigen Zeiten ein möglichst rascher Ersatz für die zerstörte alte Veste erwünscht war, so wird man der Vermuthung, dass wahrscheinlicher schon Occo als sein Nachfolger den Neubau ins Leben gerufen hat, die Zustimmung nicht versagen können2). II. Neu-Gottorp. a. Im Besitze der Bischöfe von. Schleswig, ca. 1165—1268. Vielleicht auf keinem Gebiete menschlicher Thätigkeit schreitet die Folgezeit so erbarmungslos über die Leistungen vorangegangener Epochen hinweg wie im Bauwesen. Die Bedürfnisse werden verfeinerter, die An- forderungen grosser, anspruchsvoller, wo es sich um Befestigungsanlagen und Monumentalbauten handelt, gross- artiger, und so verwirft oft Sinn und Geschmack einer späteren Zeit, womit sich frühere Geschlechter begnügt hatten, und errichtet nun seinerseits Werke, welche von den Nachkommen wieder hinweggeräumt und aus dem Bilde, welches Stadt und Land durch sie gewann, getilgt werden. Dieses allgemeine Geschick der Bauwerke aller Art theilt auch Neu-Gottorp. Zwei frühere Epochen seiner Baugeschichte sind ausgelöscht. Nur ganz geringe Reste, spärliche Aufzeichnungen und ungenügende Ueberlieferungen über die Verhältnisse jener Zeit überhaupt bilden eine wenig zuverlässige Grundlage für die Untersuchung. Was wir hier bieten können, bleibt demnach ebenlalls nur eine lückenhafte Skizze. Ein vollständiges und zutreffendes Bild zu entwerfen ist z. Z. nicht möglich. Wir konnten oben nur vermuthungsweise den im Jahre 1167 verstorbenen Bischof Occo als Gründer Neu- Gottorps bezeichnen. Dieses neue Gebäude wurde, wohl wegen der gesteigerten Wichtigkeit der Stadt Schleswig in der Nähe derselben auf der kleinen Schleiinsel errichtet, auf welcher auch das heutige Schloss liegt. Nach Occo hatten seine Nachfolger nur noch bis zum Jahre 1268 diese neue Burg in Besitz. Während dieses Zeitraums (1165—1268) spielt der Bischofssitz Neu-Gottorp keine besondere Rolle. Den Kampf gegen die Wenden hatte die weltliche Macht in die Hände genommen, und wenn sich die höhere Geist- lichkeit in den Strudel und in die Wirren der politischen Streitigkeiten jener Zeit hineinziehen liess, so musste sie, oftmals der Spielball der kriegsführenden Parteien, in den meisten Fällen ihre Hilflosigkeit und Ohnmacht der weltlichen Kriegsführung gegenüber erkennen, wie es ja auch schon Esbern, dem letzten Besitzer Alt- Gottorps ergangen war. Seit der Regierung des Königs Svend Estrithson (1047—1076) war in Schleswig besonders zur Sicherung Occo war vom Erzbischof von Bremen und nicht vom Erzbischof von Lund geweiht; diess war der Hauptgrund der Feindschaft Zur Entstehung derartiger Verwicklungen vgl. S. 2, Anni. 2. 2) Alte Berichte über die Erbauung des bischöflichen Neu-Gottorp liegen nicht vor. Nach Sach (a. a. 0. S. 10) hat zuerst Dankwerth en au vermuthungsweise dem Bischof Occo beigelegt. Sonstige, mehr in das Reich der Fabeln gehörende Nachrichten verdienen keine Beachtung. 8