ForsideBøgerSchloss Gottorp : ein nordischer Fürstensitz

Schloss Gottorp
ein nordischer Fürstensitz

Forfatter: Robert Schmidt

År: 1887

Forlag: Ernst Homann

Sted: Kiel

Sider: 135

UDK: st.f. 725.17 sch

Mit vielen Lithographien und Lichtdrucken

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Side af 143 Forrige Næste
grossen Feierlichkeiten in die Gruft gesenkt 1). Zur Verherrlichung seiner Tugenden wurde auf das Grab die Inschrift gesetzt: Hoc suh tres luctus conduntur marmore causae: Dux bonus, Aonidum cor, patriaeque decus2). Heute noch bewundert man in der Grabkapelle des Fürstenhauses im Sclileswiger Dome die wahrscheinlicli von einem hoUändischen Künstler weit über Lebensgrösse ausgeführten Marmorbüsten des Herzogs und seiner Gemahlin. Unter den ungünstigsten Verhältnissen übernahm nun sein Sohn Christian Albrecht (1659—1694) die Regierung. Anfangs schien es sogar, als ob die Lage sich noch verschlimmern wolle. Sofort nach dem Tode seines Vaters begab sicli der erst achtzehnjährige Herzog von Friedrichsburg in Schweden, wo er sich bei seiner Schwester aufhielt3), auf einem englischen Schiffe nach Helgoland und von dort nach Tönning (4. September), der einzigen Stadt, welche sich noch in der Gewalt der herzoglichen Truppen befand. Vergebens bemühte er sich, von König Friedrich III. Einstellung der Feindseligkeiten zu erlangen; wiederholt (28. December 1659 und 1. Januar 1660) bat er um seine Gunst und Schonung des Landes. Allein es gelang ihm nicht, ein besseres Verhältniss zu dem Könige herzustellen. Der von den Verbündeten, welche die dänische und holländische Flotte von Kiel nach Fünen gebracht hatte, bei Nyborg (4. November 1659) erfochtene Sieg und besonders der unerwartete Tod Karl’s X. von Schweden (13. Februar 1660) verschlimmerten die Lage des jungen Herzogs noch mehr. Der dänische König trat jetzt entschieden feindlich auf und verlangte sogar von dem Grossen Kur- fürsten die Uebergabe Gottorps; doch wurde er von den Verbündeten auf Grund des mit dem verstorbenen Herzog abgeschlossenen Vertrages zurückgewiesen, und aucli in dem von der schwedischen Königin im Namen ihres unmündigen Sohnes Karl XL zu Kopenhagen abgeschlossenen Frieden (27. Mai 1660) verwirklichten sich seine Pläne nicht. Es wurde vielmehr der Roeskilder Friede bestätigt und somit Christian Albrecht der lehensfreie Besitz seines Herzogthums zugesichert. Damit endeten einstweilen die Zwistigkeiten beider Linien, um nach nicht allzu langer Zeit mit desto grösserer Gewalt wieder hervorzutreten. Am 3. Februar 1661 empfing Christian Albrecht auf dem Landtage zu Schleswig die Huldigung der Stände. Getreu der Politik seines Vaters schloss er durch einen Vertrag vom 24. Mai 1661 ein enges Bündniss mit Schweden4). Nachdem er so den Besitz seines Landes hinlänglich gesichert zu haben glaubte, ging er auf Reisen, indem er für diese Zeit die Regierung seiner Mutter Maria Elisabetha von Sachsen und dem erprobten Rathe und Kanzler seines Vaters Kielmann v. Kielmannsegg überliess. Im Jahre 1662 besuchte er die Niederlande, Frankreich, die Schweiz und Deutschland. Eine zweite, grössere Reise unternahm er im December 1666 nach Wien und Venedig, von welcher er Ostern 1667 in die Heimath zurückkehrte. In dieser Zeit des Friedens wurde auch die Verbesserung der Festungswerke von Gottorp nicht vernachlässigt. Im Jahre 1665 wurden dieselben durch den „berühmten“ Ingenieur J. Nouack vervollkommnet, und 1667 liess Christian Albrecht das an der südlichen Brücke aufgeführte Ravelin schleifen und an dessen Stelle vor der Brücke ein Thorhaus erbauen, in welchem sich oben Zimmer für die Hofcavaliere befanden. Indessen schien es, als sollte sich die Spannung, welche zwischen beiden Linien bestand, ganz beseitigen lassen. König Friedrich III. war der andauernden Streitigkeiten, welche besonders die gemeinsame Regierung in den Herzogthümern immer wieder aufs neue ver- anlasste, müde geworden und einer Annäherung nicht abgeneigt, und so erfolgte am 12. October 1667 der Vergleich zu Glückstadt, welcher durch die Vermählung Christian Albrecht’s mit Friedrich’s Tochter, der Prinzessin Friederika Amalia, befestigt wurde (24. October 1667). Nachdem aber Friedrich III. am 9. Februar 1670 gestorben und ihm sein schwacher, aber herrschsüchtiger Sohn Christian V. (1670—1699) gefolgt war, nahm das auf kurze Zeit wiederliergestellte Einverständniss bald ein Ende. Den ersten Anlass zu neuen Zerwürfnissen bot die Erbfolge in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst, den Stammlanden des Oldenburgischen Hauses. Beide *) Ad. Olearius gab über diese Feierlichkeiten ein reich illustrirtes Werk heraus: Leichenbegängniss des Herzogs Friedrich III. Quer- Folio mit dem Bildniss des Herzogs und 90 Kupferstichen, gedr. bei Johann Hollwein zu Schleswig 1662. 2) Olearius übersetzt diese Verse (Holst. Chron., Buch XIII, Cap. 61) also: Es liegt in dieser Grufft ein grosser Herr begraben, I Er war ein guter Fürst, der Musen grosser Freund, Zu klagen seinen Todt wir dreyfach Uhrsach haben, | Des Landes Zier. Die drei mit Ihm begraben seind. In einem Gedichte über das Bildniss Friedrich’s III. sagt Olearius in der letzten Strophe: Uns halt dies Wunder- Bild der Todt zu früh entrissen, I Doch wollt Ihr Lesenden die Uhrsach dessen wissen, Das seiner Tugend nach ohnsterblich sollte seyn: | Vor seine Trefflichkeit war diese Welt zu klein. 3) Vgl. oben S. 47. 4) Noch in seinem Testamente, welches Friedrich III. am 4. März 1659 zu Tönning entwarf, empfahl er der Herzogin, seinen Käthen und seinem Sohne, „die Königliche Majestät zu Schweden in hohem, schuldigem Respekt zu halten, derselben Einrath und gutbefindlichen Meinungen klüglich zu folgen und nächst Gott dahin zu sehen und zu trachten, damit eine ungefärbte gute Verständniss und Freundschaft so mit höchstgedachter ihrer Königlichen Majestät als dero Krone Schweden unverbrüchlich observirt und gehalten werde“. Vgl. Waitz, Schleswig- Holstein’s Geschichte II, 651. 49 7