ForsideBøgerSchloss Gottorp : ein nordischer Fürstensitz

Schloss Gottorp
ein nordischer Fürstensitz

Forfatter: Robert Schmidt

År: 1887

Forlag: Ernst Homann

Sted: Kiel

Sider: 135

UDK: st.f. 725.17 sch

Mit vielen Lithographien und Lichtdrucken

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Side af 143 Forrige Næste
zu leisten vermochte, und zugleich dafür, von welcher Wichtigkeit und Fruchtbarkeit in Hinsicht der Entwickelung unserer modernen Kunst ein verständiges Zurückgehen auf ihre Formen werden kann. Die Erhaltung dieser Kapelle war daher auch so dringend geboten, dass die Regierung, wie bereits be- merkt, eine Restauration resp. Reinigung der fürstlichen Loge anordnete. Möchten aber die Behörden sich damit nicht begnügen, sondern es als eine ihrer Aufgaben betrachten, nun auch die übrigen historischen Stätten Gottorps gleich dem Fürstenstuhle vom Staube der Jalirhunderte reinigen und würdig wieder herstellen zu lassen! Heber die Künstler, welche einst zu Gottorp schafften, sind die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen und kennen wir daher vorläufig auch manche ihrer Werke besser als ihre Namen, welche die Zeit theilweise der Vergessenheit anheimgab, und die keine Urkunde, keine Sage mehr nennt. Auch die Schöpfer vieler anderer herrlicher Werke der Gothik und Renaissance in unserem Lande theilen dieses Schicksal und haben uns ihre Arbeiten ohne ihren Namen hinterlassen. Doch steht, wie gesagt, zu hoffen, dass fortgesetzte Forschungen noch zu besseren Resultaten führen werden. Leider wurde bei Gelegenheit der erwähnten Restauration und Reinigung der fürstlichen Loge an den herausgenommenen Tafeln der Wandverkleidungen und der Decke keine Name wahrgenommen t). Dieser Mangel wird nun durch Urkunden besonders im Staatsarchiv zu Schleswig wenigstens etwas gehoben. Es enthalten nämlich die dortigen alten Lohntabellen und Rechnungen mehrere Namen, die für die vaterländische Kunstforschung von Wichtigkeit sind und daher hier Platz finden mögen 2). In den Gottorper Amtsrechnungen (Acta A. XXIV, Nr. 943) wird ein Bildschneider aus Flensburg leider ohne Namens- angabe erwähnt, der im Jahre 1597 am fürstlichen Betstuhl arbeitete. Aus demselben Jahre findet sich eine Rechnung des Maurermeisters Ambrosius über gelieferte Haare, die in den Kalk gemischt wurden. Im Jahre 1608 werden genannt: Der abgedankte Schnitker Jochim Rosenfeldt, der Maler Lorenz de Keiste, Hans Dreyer zu Schleswig und der Hoftischler Andreas Sallig. 1609: Der Schnitkergeselle Hans Preuszen, der Bilderschneider Adam Wegener, der Hoftischler Andreas Salg, der Maler Hermann Uhr und Hans und Jürgen Dreyer zu Schleswig. 1610: Der abgedankte Discher-Geselle Jürgen Köningh, der Maler Hermann Uhr, der abgedankte Schnitkergeselle Jochim Schulte, der Lollfusser Schnitter Asmus Olefsen. Im Jahre 1611 erhält der Maler Hermann Uhr eine Zahlung für Restauration von Gemälden in der Gold- und Silberkammer. In demselben Jahre arbeiteten die Maler Klaus Barck und Hermann Uhr in der Gottorper Kapelle, und zwar der erstere 115 Tage, wofür er 18 Thl. 24 Schlg. und der lelztere 178 Tage, wofür er 33 Thl. 25 Schlg. erhält. Gottorffische Ambtrechnung de anno 1612 (Staatsarchiv Schleswig Acta A. XXIV, Nr. 953): Aussgabe: Was den Handtwerkern und arbeitsleutten bezahlet: Nr. 167. Wilm Schmidt, Bildenschneidergeselle, für 33 Tage arbeit, entrichtet 3 Thl. 21 Schlg. [à Tag 5 Schlg.]. Nr. 169. Friederich Johansen dem abgedanckten Bildenschneidergesellen vermöge beiliegenden Zettels und Quittung entrichtet 13 Thl. 31 Schlg. [à Tag 5 Schlg. = 131 Tage]. Nr. 176. Hermann Uhr, dem Mahler Inhalt des Zettels und Quittung, was er nebenst seinen Gesellen in die Kirche auch auf f. g. Saall gearbeitet und verdienet 13 Thl. 10 Schlg. Nr. 195. Den Schnitkergesellen und Jungen, was sie von dem 2. Augusti A. 1612 bis auf den 16. Januarij A. 1613 verdienet laut der Rechnung und Quittung entrichtet 175 Thl. 25 Schlg. Nr. 199. Hermann Uhr, Mahlern laut des Zettels und Quittung, wass er von dem 10. Augusti 1612 biss auf den 23. Januarij 1613 nebent seinen Jungen verdienet, entrichtet 32 Thl. 20 Schlg. 6 Pf. Nr. 206. Jürgen Bock dem Dreyer, was er von dem 1. Januario dieses Jahres (1612) biss auf den 6. Februarij A. 1613 an allerhandt arbeidt verdienet, entrichtet 12 Thl. 32 Schlg. 1612. Hermann Uhr dem Maler, was er mit seinem Gesell in der Kirche, auch auff fürstl. Gnaden Saale gearbeitet 7 Thl. 12 Schlg. Im Jahre 1613 wird Hermann Uhr nochmals erwähnt, als er in der Schlosskapelle vom 25. Jan. bis 16. Octob. für 216 Tage 40 Thl. 32 Schlg., sein Geselle Ambros für 29 Tage 4 Thl. 20 Schlg. und sein Junge für 216 Tage 23 Thl. 13 Schlg. erhielt. In demselben Jahre empfängt Heinrich Dreyer für Drechslerarbeiten 4 Thl. 1 Schlg. 8 Pf. 1652. Zwei Fenster mit Glasmalereien (Wappen des Herzogs Friedrich HI. zu Schleswig-Holstein-Gottorp, der Herzogin, Prinzen und Prinzessinnen) in der Friedrichsberger Kirche, von Herzog Friedrich III. gestiftet. Ausgabe zu Gottorff im Februario 1652: Den Vorstehern der Kirche in Friedrichsberg für 2 Fensterluchte, in denen I. f. Durchl. M. g. Herrn, dero frundlichvielgeliebte Gemahlin, junger Herrschaft und Frewlein, fürstl. Wapen gesetzet worden, laut nebenvorhandenen (jetzt fehlenden) von Mro Adamo Oleario unterschriebenen Zettels und Quittung bezahlet 20 Thl. 34 Schlg. 1) Nach einer Mittheilung des Herrn H. Sauermann in Flensburg, dem besagte Arbeiten übertragen waren. 2) Auf Ersuchen nahm Herr Assessor a. D. H. Dose zu Kiel während meiner Behinderung meine Forschungen im Staatsarchiv zu Schleswig wieder auf, und verdanke ich daher demselben sowie besonders der Königl. Archiv-Verwaltung und dem Vorstand des geheimen Staats- Archivs zu Kopenhagen einen grossen Theil der betreffenden Notizen. 79