Zur Geschicte des Kryolith und der Kryolith Industrie
Ein Beitrag zur Chemiegeschichte in Dänemark
Forfatter: S.M. Jörgensen
År: 1600
Sider: 508
UDK: 54(09)(489) gl
Emne: Separatabdruck aus „Diergart, Beiträge aus der Geschichte der Chemie“.
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504 S. M. Jorgensen.
sie sich auch im Auslände Weg, und mehrere Fabriken entstanden in
Harburg, Mannheim, Sclicie, Prag, Warschau, Natrona bei Pitts-
burgh, welche sämtlich nach dem Muster Öresunds arbeiteten und
größtenteils von der Kopenhagener Fabrik mit Zeichnungen und
Apparaten versehen wurden. Die genannte amerikanische Fabrik,
welche 1864 errichtet wurde, verbrauchte schon 1869 doppelt so
viel Kryolith wie alle europäischen zusammen. Sie ist auch die
einzige, welche noch Tonerde und besonders Natrium bikarbonat
aus Krvolith fabriziert. Denn im Laufe der letzten 25 Jahre ist
diese Fabrikation wegen des großen Preisfalles der iProdukte in
Europa ganz eingestellt worden. Der Kryolith hat aber andere An-
wendungen gefunden, besonders zu Milchglas, emaillierten Eisen-
waren und Aluminium. Es darf hier nicht unerwähnt werden, daß
die erste Anwendung des Kryoliths zu Email dem Kopenhagener
Gaswerkdirektor Howitz zu danken ist. Alle diese Anwendungen
fordern jedoch einen reinen Kryolith, und die Reinigung des von
Grönland abgeschickten, schon dort einigermaßen gereinigten
Kryoliths geschieht in Öresunds Fabriker, teils durch Håndkraft,
teils durch mechanische und teils durch chemische Behandlung.
Von dem gereinigten Mineral finden etwa 40% Verwendung zu
Glas, etwa 40% zu Email und etwa 20% zu Aluminium.
Wie oben erwähnt, übernahm, anfangs der Kgl. grönländische
Handel selbst das Brechen und das Verschiffen des Kryoliths. Aber
die Mengen, welche so nach Dänemark kamen, betrugen 1854 nur
17, 1856: 11 und 1857: 27 Tons, reichten somit gar nicht aus,
als Grundlage einer Fabrikation zu dienen. Am 5. Wrz 1856 er-
hielten Thomsen und Howitz Erlaubnis, auf eigene Rechnung ein
Schiff zu senden, um Kryolith zu brechen und zu verschiffen, und
in demselben Jahre brachte der Schoner „Sønderjylland“ 103 Tons
herunter. Im folgenden Jahre erhielten sie das Recht, doch nur für
1857 und 1858, Kryolith zu brechen, jedoch nicht mehr als 3 bis
4 Schiffsladungen jährlich. Irn März 1859 wurde die Erlaubnis auf
fünf Jahre erneuert. Sie durften so viel Kryolith brechen und ver-
schiffen, wie sie wollten, gegen eine Abgabe an den Staat von 12%
der gewonnenen Menge. Im März 1862 wurde das Recht auf 10 Jahre
bis Ausgang von 1873 und im September 1864 auf 20 Jahre, vom
1. Januar 1865 zu rechnen, erneuert. Im folgenden Jahre wurde
die Konzession einer Interessenschaft „Kryolith-Minen- und Handels-