Lastverteilende Querverbände
Forfatter: Christen Ostenfeld
År: 1930
Forlag: Jul. Gjellerup
Sted: Kopenhagen
Sider: 129
UDK: DTH Diss.
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Querträger« rechnet, dieser soll auch die unbelasteten Querträger ver-
treten und erhöht sodann das Verteilungsvermögen des Rostes; Mes-
sungen haben seine Berechnungen gut bestätigt.
Bleich und Melan haben in ihrem Buche1 1927 als Anwendungsbei-
spiel auch die rostförmigen Tragwerke behandelt. Im allgemeinen Fall
werden für einen Knoten die Momente in den zwei Balkenrichtungen
und die Durchbiegung des Knotens eingeführt; es ist also hier das
Neue zu vermerken, dass man mit einer Deformationsgrösse (der Durch-
biegung) als Überzählige arbeitet; von den Clapeyron’schen Gleichungen
ausgehend wird ein System von partiellen Differenzengleichungen auf-
gestellt; die Auflösung dieser Gleichungen ist Zweck der betreffenden
Abhandlung. Ein Zahlenbeispiel erläutert das Verfahren, das recht
grosse Anforderungen an den Leser stellt. Die Verdrehungsmomente
zwischen den sich kreuzenden Balken weiden hier vernachlässigt, uni
nicht die Rechnung unnötig zu komplizieren.
Die neueste Arbeit hat Genntner2 * 1928 geliefert. Das Problem ist im
Gegensatz zu allen anderen Abhandlungen unter Berücksichtigung
auch der Verdrehungsmomente behandelt. Das Verfahren bedient sich
ausschliesslich der Deformationsgrössen, indem als Unbekannte die 2
Verdrehungswinkel in jedem Knoten und die Durchbiegung des Kno-
tens eingeführt werden. Die Überzähligen gehen in ein System par-
tieller Differenzengleichungen ein, dessen Lösung recht umständlich ist,
weil sehr viele Unbekannte vorhanden sind (3 für jeden Knoten).
Genuiner giebt eine beschleunigte Näheruugslösung an, welche die
praktische Anwendung ermöglichen soll. Genntner giebt ein Zahle-
beispiel wieder um sein Verfahren zu erläutern ; er findet, dass die An-
näherung sehr gut mit der strengen Lösung stimmt.
Zu den zwei letzten Arbeiten ist zu bemerken, dass sie zweifellos in
mathematischer Hinsicht sehr erschöpfende Behandlungen darstellen.
Immerhin sind die Berechnungen mit erheblichem Arbeitsaufwand ver-
bunden, und sie stellen dem Ingenieur mathematische Anforderungen,
welchen nicht sehr oft in der Praxis entsprochen werden kann; dazu
ist es schwierig durch diese Verfahren eine Orientierung zu gewinnen,
welche eine mehr oder weniger grobe Schätzung erlaubt. Es ist erwünscht
praktische Richtlinien für die Beurteilung eines gegebenen oder zu ent-
werfenden Rostes zu besitzen.
In den allerletzten Jahren haben auch die Messungen an ausgeführ-
ten Bauwerken dazu beigetragen, neues Licht über unsere Frage zu
1 Bleich-Melan: Die gewöhnlichen und partiellen Differenzengleichungen der Baustatik.
Springer, Berlin-Wien, 1927.
2 Richard Genntner: Der Eisenbetonträgerrost. Beton & Eisen, 2°/u 1928 & s/is 1928.
Dissex-tation.