Graphische Behandlung von Bogenträgern über mehreren Oeffnungen und mit (in wagerechter Richtung) elastisch nachgiebigen Unterstützungen.
Forfatter: A. Ostenfeld
År: 1909
Serie: Sonder - Abdruck aus der Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, Jahrg. 1909, Heft 4.
Sider: 13
UDK: St.f. 624.021 Ost
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
335
A. Ostenfeld, Graphische Behandlung von Bogenträgern über mehreren Oeffnungen usw.
336
1. die Punkte «0 und aa+1 (die Zahl der Oeffnungen
gleich ri) des H-Polygone, indem A0a0 = 0 und
^«+I®>i+ 1 0;
2. die Punkte b'o und b"n des Ji-Polygons, Bnb'a = 0
und Bnb^ = 0.
Aus b'o kann sofort ein Punkt der Seite b„b\ her-
geleitet werden, falls die erste Seite a^ im Ji-Polygone
bekannt ist; auf der dem Stützpunkte B0 entsprechenden
(/"-Vertikalen (F") trägt man nur den (/"-Punkt ab,
findet mit Hilfe der Konstruktion in Abb. 20 die Strecke
ÿ"s", und hat somit den charakteristischen Punkt S" ge-
funden; die Gerade S^b^ schneidet dann die ^-Vertikale
in einem Punkte der Seite b"tb\ (siehe Abb. 19). Wenn
die Endunterstützung frei drehbar ist (r0 = °°), fällt die
y"-Vertikale mit der Stützenvertikalen zusammen und b"
also in 6'o; hat man eine vollkommene Einspannung, fällt
die lz"-Vertikale in die (/"-Vertikale, und die Polygon-
seite b"^ geht durch den charakteristischen Punkt S'o. —
In ähnlicher Weise kann man aus b'n einen Punkt der
letzten Seite b^.^ herleiten, wenn die letzte Seite des
Il-Polygons, «aaa+1, bekannt ist; hierzu benutzt man die
der Stütze n entsprechende Z-Vertikale und den charakte-
ristischen Punkt Sa.
Durch den erwähnten geometrischen Zusammenhang
zwischen den aufeinander folgenden Seiten und durch die
genannten vier Punkte sind die beiden Schlußlinienzüge
vollständig bestimmt, können aber, wie gesagt, doch nicht
unmittelbar konstruiert werden. Läßt man die Bedingung
Bnb„= 0 am rechten Ende fort und nimmt zum Ersatz
die erste Seite («„«,) als bekannt an, bekommt man
ebenfalls ein vollständig bestimmtes Polygon, das ein
„Versuchspolygon erster Ordnung“ genannt werden
soll (im folgenden wird von einem einzigen Polygon ge-
sprochen, dabei aber immer die beiden zusammengehörigen
H- und Ji-Polygone verstanden); dieses ist einfacher zu
konstruieren wie das gesuchte Polygon selbst, kann aber
doch noch nicht unmittelbar konstruiert werden. Läßt
man dagegen die beiden Bedingungen am rechten Ende,
-4„+laa+l = 0 und Bnb'n = 0, fort, und nimmt man zum
Ersatz die beiden ersten Seiten, aoat und //„(',, als ge-
geben an, erhält man ein sogenanntes „Versuchs-
polygon zweiter Ordnung“, und dies kann, wie oben
gezeigt, ohne weiteres gezeichnet werden. Einer bestimmten
ersten Seite entsprechen also unendlich viele Versuchs-
polygone zweiter Ordnung, aber nur eins erster Ordnung;
dieses letztere ist daher ein spezielles der
Versuchspolygone zweiter Ordnung. Ebenso gibt
es unendlich viele Versuchspolygone erster Ordnung,
nämlich eins jeder neuen ersten Seite entsprechend; für
eines einzigen dieser Polygone ist auch die Bedingung
À-n^+i — 0 erfüllt, und der gesuchte Schluß-
linienzug ist daher ein spezielles Versuchs-
polygon erster Ordnung.
Wenn der untersuchte Träger n Oeffnungen, n — 1
Zwischenstützen hat, treten im ganzen « Größen H und
2n Größen X auf (indem auch bei den Endstützen eine
Einspannung vorausgesetzt wird), also 3 n Unbekannte, zu
deren Bestimmung man ebensoviel lineare Gleichungen
20 a) —22 a) hat. Setzt man Hn+1 — 4a+1aa+l $ 0 und
X" = Bnb"t ^ 0 und betrachtet dagegen HX = Axax
als bekannt, bekommt man 3 n -j- 2— 1 = 3w-( -1 Un-
bekannte und 3 w Gleichungen, und hiermit ist man zu
der Sammlung von Versuchspolygonen zweiter Ordnung
übergegangen, die einer gegebenen ersten Seite entsprechen.
Eliminiert man zwischen den 3 n Gleichungen alle die
Unbekannten bis auf zwei, nämlich zwei aufeinander
folgende H oder X, ergibt sich eine Gleichung der Form:
38) CxXkA- C.2X k+[ = D oder ExHr -j- B2H,.+l = F,
und hierdurch wird ausgedrückt, 'daß die Polygonseite
b.b,., oder a„a,.., durch einen festen Punkt mit der
Vc, o,ier ra '”"’ ”“
Ordinate
der Abszisse
n ^i (von ^ ans gerechnet) oder
(von Ar aus gerechnet) gehen muß. Die Koeffizienten G
und E in 38), und damit die Abszissen der gefundenen
Punkte, sind von den bekannten Gliedern der Gleichungen
(Kr, L'r, L^, wozu hier auch HX gezählt werden soll,
unabhängig; die Größen D und F, und somit die Ordinaten
der erwähnten Punkte, hängen dagegen von diesen be
kannten Gliedern ab. Es ist hiermit bewiesen, daß
1. in allen Versuchspolygonen zweiter Ordnung,
die derselben ersten Seite a0a, und derselben
Belastung (denselben P- und (I-Punkten) ent-
sprechen, muß jede Seite einen festen Punkt
(im folgenden „F-Punkt“ genannt) enthalten;
2. für alle Versuchspolygone zweiter Ordnung
liegen die F-Punkte in festen Vertikalen
(„//-Vertikalen“), deren Lage sowohl von der
ersten Seite wie von der Belastung (den
P- und (I-Punkten) unabhängig ist.
Dem letztern Satz zufolge kann man, wenn nur
von einer Bestimmung der F-Vertikalen die Rede ist,
sowohl die P- und (I-Punkte wie die erste Seite auat
in der Achse liegend annehmen. Wählt man auch
die zweite Seite in der Achse, fällt das ganze Polygon
mit der Achse zusammen; wählt man eine willkürliche
zweite Seite außerhalb der Achse, wird man ein andres
Versuchspolygon erhalten, und dieses muß dann die
Achse in den //-Punkten schneiden, die der genannten
Lage der P- und (i-Punkte und der ersten Seite
entsprechen, also:
3. die //"-Punkte (Fußpunkte der F-Vertikalen)
aller Versuchspolygone zweiter Ordnung
können als Schnittpunkte der Achse und
eines Versuchspolygons, das mit den P- und
(i-Punkten und der ersten Seite (a0a,) in der
Achse, aber mit der zweiten Seite (b'„bx)
außerhalb der Achse, konstruiert wird, ge-
funden werden.
Wir wenden uns jetzt zu den Versuchspolygonen
erster Ordnung. Die ganze Sammlung dieser Polygone
ist durch die genannten 3w Gleichungen bestimmt, wenn
hierin //„+| als unbekannter (nicht = 0) betrachtet
wird. Man hat also, genau wie oben, 3» Gleichungen mit
3n + 1 Unbekannten, mithin gelangt man durch dieselben
Schlußfolgerungen wie oben zu den folgenden Sätzen:
1. In allen Versuchspolygonen erster Ordnung,
die denselben P- und Q-Punkten (derselben
Belastung) entsprechen, muß jede Seite einen
festen Punkt („J-Punkt“) enthalten;
2. für alle Versuchspolygone erster Ordnung
müssen die J-Punkte in festen Vertikalen
liegen, deren Lage von den P- und (/-Punkten
unabhängig ist;
3. die J’-Punkte (Fußpunkte der J-Vertikalen)
können als Schnittpunkte der Achse und
eines beliebigen Versuchs polygons erster
Ordnung, das mit den P- und (/-Punkten in
der Achse liegend gezeichnet ist, gefunden
werden; mit diesen P- und (/-Punkten und mit der
ersten Seite in der Achse fällt nämlich das ganze
Versuchspolygon mit der Achse zusammen, und zwei
beliebige dieser Polygone müssen sich in einer Reihe
von J-Punkten (Punkten der J-Vertikalen) schneiden.
Jetzt kann man schnell einen Ueberblick darüber
geben, wie die ganze Konstruktion prinzipiell durchgeführt
werden kann, wenn die P- und (/-Punkte gegeben sind.
Da der gesuchte Schlußlinienzug ein spezielles Versuchs-
polygon erster Ordnung ist, muß er durch die
J-Punkte gehen, und sobald diese Punkte