Graphische Behandlung von Bogenträgern über mehreren Oeffnungen und mit (in wagerechter Richtung) elastisch nachgiebigen Unterstützungen.
Forfatter: A. Ostenfeld
År: 1909
Serie: Sonder - Abdruck aus der Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, Jahrg. 1909, Heft 4.
Sider: 13
UDK: St.f. 624.021 Ost
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A. Ostenfeld, Graphische Behandlung von Bogenträgern über mehreren Oeffnungen usw.
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gefunden sind, kann der Schlußlinienzug ge-
zeichnet werden. Von der letzten Seite des Ji-Polygons
kennt man nämlich einen Punkt (a„+1) außer dem J-Punkt,
und hierdurch ist das ganze //-Polygon offenbar bestimmt,
so daß es ohne weiteres rückwärts gezeichnet werden
kann, ohne Rücksicht auf das A-Polygon. Und wenn das
//-Polygon gezeichnet ist, findet mau mittels der Kon-
struktion in Abb. 20 die charakteristischen Punkte und die
O-Punkte im Al-Polygone; mit Hilfe des zur letzten Unter-
stützung gehörigen charakteristischen Punktes S.^ und der
Z-Vertikale hier leitet man aus b'n einen Punkt der letzten
Seite außer dem J-Punkt her, von der so bestimmten
letzten Seite ausgehend wird dann das ganze Polygon
rückwärts gezeichnet durch Benutzung der J-Punkte und
der Geraden T" 0 T' (siehe Abb. 19), und man hat endlich
als Kontrolle, daß die Geraden Sj.Z,. und S"r Yr (siehe
Abb. 19) die Stützenvertikalen iu den Punkteu b'r und b'r
treffen sollen. Die Konstruktion des Al-Polygons kann
auch vom linkeu Ende angefangen werden, indem man
aus /0 einen Punkt der ersten Seite (in der ^-Vertikale)
herleitet.
Um die J-Punkte zu bestimmen, müssen zwei
willkürliche Versuchspolygone erster Ordnung (jedes mit
einer beliebig gewählten ersten Seite) gezeichnet werden;
die Lösung der Aufgabe hängt daher jetzt davou ab, wie
ein solches Polygon konstruiert werden kann. Hierzu
benutzt mau, daß das einer gewählten ersten Seite ent-
sprechendes Versuchspolygon erster Ordnung ein spezielles
derjenigen Polygone zweiter Orduung ist, die mit der-
selben ersten Seite beginnen; das Polygon erster
Ordnung muß daher durch die der gewählten
ersten Seite entsprechenden F-Punkte gehen,
und kann gezeichnet werden, sobald diese Punkte bekannt
sind. Die letzte Seite des //-Polygons soll nämlich
außer dem F-Punkte noch a„+1 enthalten und das ganze
//-Polygon kann daher, wie oben, rückwärts gezeichnet
werden, ohne Rücksicht auf das Ar-Polygon; jetzt können
die S- und O-Punkte im AT-Polygon ermittelt werden,
aus /„ kann ein Punkt in der ersten Seite (in der /^-Ver-
tikale) hergeleitet werden, hieraus wieder ein Punkt der
zweiten Seite usw. (mittels des geometrischen Zusammen-
hangs zwischen der ersten und zweiteu Seite) und durch
diese Punkte und die /'-Punkte kann das A-Polygon
gezeichnet werden.
Jetzt ist nur übrig, die einer gegebenen ersten Seite
entsprechenden /'-Punkte zu bestimmen; diese können
indessen ohne weiteres als Schnittpunkte zweier Versuchs-
polygone zweiter Ordnung, beide mit derselben ersten
Seite beginnend, konstruiert werden.
Bei der praktischen Ausführung der Konstruktion
geht man doch besser in etwas abweichender Weise vor
— genau wie früher für kontinuierliche Balken mit
elastisch senkbaren Stützen angegeben •—, indem man
den Teil der Konstruktion (nämlich die Bestimmung der
F- und J-Vertikalen) ausscheidet, der von der Belastung
unabhängig ist und daher nur ein für allemal ausgeführt
zu werden braucht, und erst nach Erledigung dieses
die der Belastung entsprechenden P- und (/-Punkte
einführt. Die Konstruktion gestaltet sich dann folgender-
maßen:
I. Bestimmung der /'-Vertikalen. Man nimmt
sowohl die P- und (/-Punkte wie die erste Seite a0at in
der Achse au, und konstruiert hiermit ein Versuchspolygon
zweiter Ordnung; dieses schneidet dann die Achse in den
/'“-Punkten. Es ist nicht notwendig, mit demselben
Polygon immer fortzusetzen, vielmehr kann man, um be-
quemere Linien zu erhalten, die beiden letztgefundenen
Seiten (eine im H- und eine im A'-Polygoue) um deren
/'“-Punkte drehen, doch aber so, daß die Ordinaten im
selben Verhältnis verkleinert werden.
IL Bestimmung der J-Vertikalen. Man wählt
die P und (/-Punkte in der Achse und die erste Seite
aüa^ außerhalb der Achse, und zeichnet hiermit ein
Versuchspolygon zweiter Ordnung; dieses schneidet die
unter I gefundenen F-Vertikalen in den der gewählten
ersten Seite aüax entsprechenden F-Punkten, und mit
Hilfe dieser zeichnet man dann, wie oben erklärt, das
Versuchspolygon erster Ordnung, das mit der Seite a0at
beginnt; dieses Polygon erster Ordnung schneidet die
Achse iu den J°-Punkten. Auch hier wird sich oft als
notwendig herausstellen, die Ordinaten der beiden Ictzt-
gefundenen Seiten im selben Verhältnis zu verkleinern, um
nicht zu allzu unbequemen Konstruktionslinien zu gelangen.
III. Bestimmung der J-Punkte. Jetzt erst soll
die gegebene Belastung in die Konstruktion eingeführt
werden. Man trägt die P- und (/-Punkte auf, und mit
diesen Punkten und einer willkürlichen ersten Seite, die
gewöhnlich praktisch in der Achse gewählt wird, konstruiert
man ein Polygon zweiter Ordnung, das die unter I ge-
fundenen F-Vertikalen in den der gewählten Seite a^a,
entsprechenden F-Punkte schneidet. Mittels diesen
F-Punkten zeichnet man, wie unter II, das Versuchspolygon
erster Ordnung, welches dann die unter II gefundenen
J-Vertikalen in den J-Punkten schneidet, und hiermit ist
endlich der gesuchte Schlußlinienzug bestimmt. — Auch
hier wird man gewöhnlich nicht mit einem und demselben
Polygon zweiter Ordnung bis zum rechten Ende fortsetzen
können; man hilft sich dann wie oben durch eine Ver-
kleinerung in demselben Verhältnis der Ordinaten der
beiden letztgefundenen Seiten, muß aber hier erinnern,
daß die Ordinaten der P- und (I-Punkte auch im selben
Verhältnis verkleinert werden müssen.
Sollen mehrere verschiedene Belastungen behandelt
werden, für welche doch die P- und (/-Punkte in einer
Reihe von Feldern vom linken Ende unverändert sind,
bleiben auch die F-Punkte dieser Felder unverändert,
und man hat erst neue F-Punkte von dem ersten Felde
ab, wo die Belastung verschieden ist, zu konstruieren. Ist
z. B. eine Anzahl Felder am linken Ende unbelastet, und
ist die erste Seite des Versuchspolygons zweiter Ordnung
in der Achse gewählt, so liegen die /'-Punkte aller un-
belasteten Felder in der Achse und bleiben dort, solange
die Felder unbelastet bleiben.
Zum Schluß sollen noch die Formeln für die ver-
schiedenen Größen, welche man nach obenstehendem bei
der Konstruktion braucht, angegeben werden.
Für eine Säule der Höhe h und mit dem Trägheits-
momente J“ hat man:
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