Graphische Behandlung von Bogenträgern über mehreren Oeffnungen und mit (in wagerechter Richtung) elastisch nachgiebigen Unterstützungen.
Forfatter: A. Ostenfeld
År: 1909
Serie: Sonder - Abdruck aus der Zeitschrift für Architektur und Ingenieurwesen, Jahrg. 1909, Heft 4.
Sider: 13
UDK: St.f. 624.021 Ost
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A. Ostenfeld, Graphische Behandlung von Bogenträgern über mehreren Oeffnungen usw.
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geführt werden. Endlich sind in Abb. 1c sämtliche
Gelenke fortgelassen und so die Säulen und Träger mit-
einander starr verbunden. Wegen des Widerstandes der
Säulen gegen Drehung werden hier die Schnittmomente
unmittelbar rechts und links der Zwischenstützen ver-
schieden, und es sind daher außer den Horizontalschüben
zwei Kräftepaare an jeder Zwischenstütze und im Falle
einer starren Verbindung an den Endpfeilern hier noch je
eine solche als überzählig einzuführen.
Diese Bogenträger mit elastischen Pfeilern sind früher
von Engesser (Zeitschr. f. Bauwesen, 1901, S. 311)
rechnerisch, und speziell der Träger in Abb. 1c von
Modesto Panetti (Reale Accademia delle Science di
Torino, 1902) graphisch mit Hilfe der Culmann-Ritterschen
Elastizitätsellipse behandelt worden.
An und für sich begegnet man keiner prinzipiellen
Schwierigkeit bei der Berechnung dieser Trägerformen;
die nötigen Elastizitätsgleichungen können nach dem ge-
wöhnlichen Verfahren aufgestellt werden. Wenn indessen
die Zahl der Oeffnungen nicht ganz gering ist, bekommt
man so viele überzähligen Größen, daß die Ausführung
der Berechnung sehr schwierig wird, und es erscheint
daher nicht unbegründet, in ähnlicher Weise wie für kon-
tinuierliche Balken eine graphische Auflösung der Elastizitäts-
gleichungen zu versuchen; wie sich zeigen wird, kann eine
solche Lösung durchgeführt werden entweder ausschließ-
lich mittels derselben oder wenigstens mittels ganz ähn-
licher Konstruktionen, wie der in meinen frühern beiden
Arbeiten über kontinuierliche Balken (Z. 1905, Heft 1, und
1908, Heft 1) angewandten. Ueberhaupt sind diese
graphischen Konstruktionen nur als graphische Lösungen
der betreffenden Gleichungen aufzufassen, und sie können
daher bei Behandlung ganz andrer Aufgaben wie der-
jenigen, für welche sie ursprünglich angegeben wurden,
angewandt werden, wenn nur die Gleichungen dieselbe
Form besitzen.
I. Her Bogenträger in Abb. la.
Hier sollen also alle Horizontalschübe als überzählig
eingeführt werden, wodurch das in Abb. 2 gezeigte Haupt-
system erhalten wird. Der Horizoutalschub im rten Felde
— zwischen der (r — l)ten und der rten Säule — wird
Hr genannt; in der Figur sind die Kräfte H für die
Bögen und für die Säulen etwas verschoben gezeichnet,
natürlich sollen sie aber als in derselben Linie wirkend
aufgefaßt werden. — Die Belastung Hr = — 1 ist in
Abb. 3 gezeigt; nur der rte Bogen und die Säulen (r — 1)
und r sind dadurch beansprucht; die Biegungslinie mit
den Ordinaten ömr, welche in bekannter Weise bestimmt
werden können, ist unten in der Abbildung gezeigt.
Die Elastizitätsgleichungen haben die gewöhnliche Form:
1) 0 —:^Pm^mr ^1^1,r ^2^2,r ■ • -•
— Hr_tbr_tr— Hr%r r — Hr+tbr+lr.... +8ri+ 8ru.
Hierin bedeutet 8nr die Verschiebung des „Angriffspunktes“
von Hr in der Richtung Hr = — 1 infolge von der Be-
lastung Hr= — 1; mit den Bezeichnungen:
Ay = die gegenseitige Verschiebung der Punkte ar_t,
ar in Abb. 3 voneinander weg, welche von
der Belastung H, = — 1 hervorgerufen wird,
und
fcy.,, A -...... die wagerechten Ausbiegungen der obern
Säulenenden, die von einer wagerechten Kraft 1,
im obern freien Endpunkt der unten ein-
gespannten Säule angreifend, bewirkt werden,
hat man:
2) 8rr = &,.,+ Ar + ^r-
Die Verschiebung 8ir des „Angriffspunktes“ von Hk,
welche von der Belastung IIr = — 1 bewirkt wird, läßt
sich in ähnlicher Weise als eine Summe von drei Gliedern
ausdrücken, wovon das eine vom Bogen, die beiden andern
von den Säulen herrühren; da indessen, wie gesagt, von
allen Bögen nur der rte und von allen Säulen nur Nr. (r— 1)
und r von der Belastung Hr— — 1 beansprucht werden,
muß sein:
3) 8l>r= 0, 82>r= 0,.... 8r.1>r= — ^.p
°r+l,r == ^r, ^r+2,r--0....,
und die Gleichung (1) vereinfacht sich daher zu:
4) — H^k^-}- H,.(kf-i^r Ar + &,) — Hr+lkr
= 2Pm8my+ 8re4 - 8ru.
Diese Gleichung hat genau dieselbe Form wie die
gewöhnliche Clapeyronsche Gleichung für einen durch-
gehenden Balken mit festen Stützpunkten, und mithin
muß es möglich sein, die unbekannten H hier mittels der
bekannten, für den genannten durchgehenden Balken
gültigen, graphischen Konstruktion zu bestimmenn (Z. 1905,
Heft 1). — Der Vollständigkeit halber sei bemerkt, daß
die Stützpunkte der Bögen natürlich gar nicht in derselben
Wagerechten zu liegen brauchen, wie anscheinend in
Abb. 2- 3 vorausgesetzt. Mit einer willkürlichen Höhen-
lage (Abb. 4) löst man wie gewöhnlich die Stützendrücke
des Bogens nach der lotrechten und nach der Verbindungs-
geraden ar_tar auf und führt die wagerechte Seitenkraft
des letztgenannten Reaktionskomponeuten als die über-
zählige ein; die Momente für die Belastung Hr = — 1
werden dann als die lotrechten Ordinaten zwischen Bogen
und Sehne gemessen, und hiermit wird die Biegungslinie
8mr wie früher bestimmt.
Gleichung 4) hat, wie gesagt, die allgemeine Form:
5) arHr_t+ brHr+ crHr+i = Kr,
und die graphische Lösung eines Systems solcher
Gleichungen ist bekannt. Wenn die unbekannten H
Stützenmomente für einen durchgehenden Balken bedeuten,
denkt man sich dieselben als Ordinaten in den Stütz
punkten abgetragen, zieht die Verbindungsgeraden der