Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
102
Sechstes Kapitel.
Der übrigen Organe soll nur soweit gedaclit werden, als es
dazu beiträgt, dafs auch' der Nichtfachmann sich ein Urteil über
die gute Konstruktion, sachgemäfse Ausführung und richtige Be-
handlung im Betriebe, bilden kann. Von den Zündapparaten wird
in einem besonderen Kapitel die Rede sein.
1. Die Bauarten der Benzin- und Petroleummotoren.
Während die älteren Gasmotorenfabriken, welche den Bau der
Benzin- und Petroleummotoren einführten, diese Maschinen vor-
wiegend mit Benutzung ihrer bewährten Gasmotoren-Modelle zur
Ausbildung gebracht haben und die bis dahin übliche offene Bauart,
liegend oder stehend mit oben gelagerter Kurbelwelle, beibehielten,
haben solche Konstrukteure, welche den Petroleummotorenbau neu auf-
nahmen, andere Typen geschaffen, und ist es namentlich die stehende
Anordnung mit untenliegender Kurbelwelle, welche für Gasmotoren
bis dahin wenig benutzt wurde, die hier zur Geltung kam.
Abgesehen davon, dafs die unten gelagerte Kurbelwelle die heute
allgemein beliebte Einkapselung sehr erleichtert und gestattet dem
Maschinengestell eine gefällige stabile Form zu geben, ermöglicht
sie auch eine bequeme, leichte Reinigung des Verbrennungsraumes,
des Ein- und Auslafskanales, die namentlich bei den Petroleum-
motoren öfter vorzunehmen ist.
Selbst bei Nichteinkapselung hat sie den Vorzug, dafs die nach
unten hängende freie Öffnung des Arbeitscylinders das »Dünsten«
— also die Verbreitung des Petroleumgeruches — mehr verhindert,
wie die umgekehrte Cylinderstellung.
Die dicht geschlossene Kapsel bietet aufserdem die Möglichkeit,
die sehr wirksame und sichere Gesamtschmierung des Motors durch
»Ölspülung« anzuwenden und alle jene Unfälle zu vermeiden, welche
durch das offenliegende Triebwerk herbeigeführt werden können.
Als Nachteile der Einkapselung sind anzuführen, dafs die Über-
sichtlichkeit des Triebwerkes verloren geht, dafs eine Revision der
Lager, sowie das Lösen und Wiederzusammensetzen des Triebwerkes
unbequeme und zeitraubende Arbeiten sind.
Sehr häufig findet sich an den Benzin- und Petroleummotoren
die zu empfehlende Einrichtung, dafs der die Laufbahn für den
Kolben bildende Teil des Arbeitscylinders als ein besonderer, leicht
auswechselbarer Konstruktionsteil behandelt ist, während das eigent-
liche Maschinengestell ein Gufsstück für sich bildet. Entweder wird
dann der Arbeitscylinder in das als Wassermantel ausgebildete