Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

Die Konstruktion der Benzin- und Petroleummotoren. 111 raum getrennt, seine Beheizung erfolgt durch die Wärme der Heiz- flamme für das Zündglührohr h. Das Petroleum-Abschlufsventil b wird durch die Saugwirkung des Arbeitskolbens geöffnet, als Vor- bereitung für die Zerstäubung wird ein Flüssigkeitsschleier gebildet. Der Petroleum-Vorratsbehälter ist einige Meter über dem Verdampfer angebracht, so dafs der Druck dieser Flüssigkeitssäule im Verein mit der Saugwirkung des Kolbens die Schleierbildung über dem Kegel c veranlafst. Ohne einen dichtenden Abschluls zu bilden, füllt der Kegel c, welcher mit dem Petroleumventil b in festem Zusammen- hang steht, wie mehrfach beschrieben, den Querschnitt des Lufteinströmungsrohres grade aus. Der Kegel c bietet demnach beim An- saugen des Arbeitskolbens der nachdrängenden Luft genügendes Hemmnis, damit der Wider- Fig. 70. Verdampfer mit ringförmigem Heizraum. stand der Spannfeder i, welche b c gegen den Petroleumabschlufs ge- drückt erhält, überwunden wird. Gleichzeitig mit dem Freiwerden des Luft- eintrittes um den äufseren Umfang von c wird sich auch Petroleum dort ein- stellen und die Schleier- bildung undZerstäubung erfolgen. Die jetzt vielfach auch bei den Misch- organen der Gasmotoren benutzte Anordnung des nicht dichten- den Luftabschlusses bietet den praktischen Vorteil, dafs man nicht nötig hat, zwei getrennt über einander liegende Ventilschleif- flächen gleichzeitig zum »Anliegen« zu bringen, eine Forderung, welche ebenso schwer auszuführen, wie im Betriebe zu erhalten ist, namentlich, wenn es sich um Absperrung des dünnflüssigen Petrole- ums handelt. Das Öffnen und Schlief sen des Petroleum ventils selbst- thätig durch die Saugwirkung des Kolbens zu bewerkstelligen, hat,