Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
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Die Konstruktion der Benzin- und Petroleummotoren. 119
Endlich ist noch in den Figuren 80 und 81 eine Petroleumdampf-
lampe in direkter Verbindung mit dem Verdampfer — ein Gufs-
stück aus feuerbeständigem Gufseisen bildend — dargestellt. Die-
selbe ist für einen grol’sen Motor bestimmt, und sind zwei Brenner-
öffnungen d d (Fig. 81) angebracht.
Das Brennerrohr ist zwischen beiden Flammen über deren
Scheitel fortgeführt.
Durch die Öffnung g wird die Mündung einer Spiritusdampf-
lampe behufs Anwärmung des Brennerrohres gesteckt, c c sind
Heizrippen, durch welche die Heizfläche des Verdampfers an günstiger
Stelle erheblich vergröfsert wird, e ist eine Reinigungsöffnung für
den Boden des Verdampfers.
Von dem richtigen Brennen der Lampe hängt der gute Gang
des Motors in hohem Grade ab. Die blaue Farbe der Flamme und
das bestimmte Geräusch beim Brennen, welches sich dem Ohr sehr
leicht einprägt, geben die besten Anhaltspunkte für das gute
Funktionieren der Lampe.
4. Die Petroleumzuführungs-Apparate.
Wie schon im Kapitel 2 und gelegentlich der Beschreibungen
einiger Petroleummotoren gesagt ist, werden zum Abmessen und
Fördern des zur einzelnen Ladung gehörenden Petroleumquantums
zwei Methoden angewendet. Entweder benutzt man ein besonderes
vom Motor bewegtes Pumpwerk zu diesem Zweck, oder die Saug-
wirkung des Arbeitskolbens wird dazu verwendet.
Im allgemeinen ist über die Petroleumzuführung zu sagen, dafs
das geförderte Quantum nicht nur der besten Zusammensetzung des
Gemisches entsprechen mufs, sondern dafs der Zuflufs sich auch
so über den Saugehub zu verteilen hat, wie es der wechselnden
Stärke des Saugens entspricht.
Eine gut arbeitende Pumpe bietet zwar die beste Gewähr für
die Absonderung genau bemessener Flüssigkeitsmengen, nicht so
leicht wird man aber durch mechanische -Einrichtungen erreichen
können, dafs sich die Stärke des Petroleumstromes jederzeit der
Saugwirkung des Arbeitskolbens genau anpasse. Sehr selten findet
man daher Petroleummotoren, bei denen es überhaupt versucht ist,
die Pumpe zur Zeit der Saugperiode so zu bethätigen, dafs sich
der Zuflufs auf die ganze Zeit derselben verteile; fast stets lagert
man den flüssigen Brennstoff an einem geeigneten Ort der Luft-
einströmung oder im Verdampfer vorher ab, so dafs auch hier die