Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
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Aufstellung und Wartung der Benzin- und Petroleummotoren. • 211
Aufserdem erhitzen die zwischen Cylinder und Kolbenwand
durchströmenden heifsen Verbrennungsprodukte diese Teile stark,
verdrängen das Schmieröl und geben zum Trocken laufen des
Kolbens Veranlassung, wenn die Schmierung nicht entsprechend
verstärkt wird.
5. Der Motor bleibt während des Betriebes von selbst
stehen. Beim Versuch, ihn wieder in Gang zu setzen, findet man,
dafs beim Andrehen ein gröfserer Widerstand zu bewältigen ist.
Ursache. Festfressen eines Lagers oder des Kolbens infolge
mangelhafter Schmierung oder verstopfter Schmierapparate.
Hilfsmittel. Durch Anfühlen der verschiedenen Lagerstellen
ermittelt man das etwa warmgelaufene Lager. Ergibt sich, dafs 'alle
Lager kalt sind, so ist der Kolben trockengelaufen. Die Lager der
Kurbelwelle und des Kurbelzapfens werden sich bei Benzin- und
Petroleummotoren selten so fest fressen, dafs die Lauf stellen- voll-
kommen ruiniert sind. In den meisten Fällen werden die Motoren
infolge des zu überwindenden allmählich gröfser werdenden Wider-
standes sehr bald von selbst still stehen. Empfindlicher ist das
Lager der Pleuelstange im Kolben, hier wird sich meist ein voll-
ständiges »Festfressen« von Bolzen und Lagerschale zeigen.
6. Der Motor bleibt während des Betriebes von selbst
stehen. Die Zündungen versagen dauernd, trotzdem
die Lampe gut brennt, und die Probe des Verkehrtherum-
drehens des Schwungrades »Dichthalten« des Motors
ergab.
Ursache. Verstopfung des Glührohres an der Mündung im
Laderaum durch Rufs, Schmieröl oder Pctroleumreste.
Hilfsmittel und Erklärung. Die Störung kommt haupt-
sächlich bei Petroleummotoren vor, deren Ein- und Auslafsventile
in einem Gehäuse liegen. So bald zu stark geschmiert und gekühlt
wird, oder das spezifische Gewicht einer neuen Petroleumsendung
gröfser wie das der bisher benutzten ist, kann Rufs- und Ölkohle-
bildung im Verein zu einer schnellen Verstopfung des Glührohres
führen. Wenn der Motor für längere Zeit mit geringerer Belastung
laufen soll, so mufs dementsprechend die Kühlung schwächer sein.
Das spezifische Gewicht des Petroleums ist oft zu ermitteln, und
müssen diesbezüliche Änderungen an der Einstellung des Gemisches
mit Sorgfalt vorgenommen werden.
7. Der Gang des Motors ist unregelmäfsig. Es bleiben
Zündungen aus.
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