Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

Forfatter: G. Liecfeld

År: 1894

Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg

Sted: München und Leipzig

Sider: 226

UDK: 621.43

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10 Zweites Kapitel. Aufserdem liegt die Destillationstemperatur des Petroleums zwischen 170 und 300° C., also innerhalb sehr weiter Grenzen. Diese Unterschiede zwischen Benzin und Petroleum bedingen erhebliche Abweichungen in der Konstruktion der Benzin- und Petroleum- motoren, die in der Hauptsache darin bestehen, dafs man das Petroleum mittelst besonderer Heizapparate in die Dampf-, bezw. Nebelform überzuführen hat. Erhitzt man Petroleum in offener, flacher Schale, so verflüchtigt es sich als ein dichter, weifser Dampf, der sich schnell verteilt und die im Raum eingeschlossene Luft auf längere Zeit undurchsichtig macht. Der Petroleumdampf hat also ebenso wie der Wasserdampf bei seinem Übergang in den flüssigen Aggregatszustand ein Ver- wandlungsstadium, das des »Nebels«, durchzumachen, bei welchem die durch Abkühlung des Dampfes entstandene Flüssigkeit die Form hifteinschliefsender Bläschen annimmt. Wie die Dämpfe aller anderen Öle und Fette, so hat auch der Petroleumdampf die Eigenschaft, verhältnismäfsig lange in Nebel- form zu verharren, und ist diese Eigenart von besonderer Wichtigkeit für seine Verwendung zur Krafterzeugung. Besichtigt man nach vollendeter Verdampfung des Petroleums den Boden der Verdampfschale, so findet man hier Rückstände irgend welcher Art nicht vor; wohl aber wird auffallen, dafs sowohl der kältere Rand der Schale, wie alle anderen kalten Körper, welche der aufsteigende Petroleumdampf bezw. Nebel berührt hat, mit einer sehr merkbaren Schicht kondensierten Petroleums benetzt sind. Untersucht man den Petroleumdampf und den Petroleumnebel auf ihre Fähigkeit, sich mit Luft zu einem entzündbaren, durch seine ganze Masse hindurch verbrennenden Gemisch zu vereinen, so findet man, dafs nicht nur der Dampf, sondern auch der Nebel, zum grofsen Vorteil für seine Verwendung zur Krafterzeugung, wohl geeignet ist, ein derartiges »Explosionsgemisch« zu bilden. Einen guten Überblick über die Brennbarkeit der Bestandteile des Petroleums erhält man durch den nachfolgend beschriebenen, sehr einfachen Versuch. Erhitzt man ein senkrecht stehendes Eisenrohr a (Fig. 1) durch eine am unteren Ende im Innern des Rohres brennende Flamme des Brenners?», so dafs die äufsere Rohrfläche von unten nach oben abnehmend erhitzt wird, und spritzt gegen den oberen, am wenigsten heifsen Teil des Rohres Petroleum, so werden beim Herabrinnen des Petroleums von oben nach dem Heilseren Rohrende zuerst die leicht-