Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
Die Petroleunadestillate in ihrer Eigenschaft als Krafterzeugungsmittel. 9
Schliefslich mag noch erwähnt werden, dafs die meisten
Fabrikanten ihre Maschine auLser mit dem Regulierventil für das
Benzin noch mit einem Hahn oder Schieber für die Luftregulierung
versehen.
Die Handhabung beider Reguliervorrichtungen in richtigem Zu-
sammenhang ist durchaus nicht schwierig und wird, wie die Er-
fahrung lehrt, von den Wärtern sehr leicht verstanden.
Gasmotoren sind abhängig von dem Vorhandensein eines be-
stimmten Gasdruckes und dem Funktionieren der Gasuhr. Bei den
Benzinmotoren fällt dies fort, unter nicht zu ungünstigen Verhält-
nissen bildet sich bei ihnen ganz von selbst ein entzündungsfähiges
Gemisch. Es folgt hieraus das dauernd gute Funktionieren der
Benzinmotoren auch bei mangelhafter Wartung, und es ist ganz
berechtigt, wenn man von den Benzinmotoren sagt, dafs sie sich viel
gefallen lassen.
Gemäfs der Verordnung des Bundesrates vom 2. De-
zember 1885 können Benzin, Ligroine, Naphtha und
andere Petroleumdestillate unter 0,790 Diclitigkeits-
graden für Krafterzeugungszwecke unter Kontrolle zoll-
frei verwendet werden.
Da der Preis des Benzins 0,68—0,70 spez. Gewicht beim Be-
zug in Barrels pro 100 kg netto unverzollt frei Bahn Bremen
Mk. 16,75 beträgt und ein Benzinmotor mittlerer Gröfse 0,6 Liter,
bezw. 0,42 kg Benzin für die Pferdekraft und Stunde braucht, so
werden sich die direkten Brennniaterialkosten beim Benzinmotor an
vielen Orten billiger, wie die der Gasmotoren stellen.
Der einzige Übelstand des Benzins als Krafterzeugungsmittel
ist seine Feuergefährlichkeit. Die Gefahr einer Benzinexplosion oder
eines Schadenfeuers entsteht bei auftretenden Undichtigkeiten an
den Benzinleitungen und durch Umfüllen des Benzins in der Nähe
brennender Flammen; schon die Zündflamme des Motors selbst
kann zu Explosionen und Bränden Veranlassung geben.
Ganz anders wie das Benzin verhält sich das
Petroleum
hinsichtlich seiner Verwendung zur Krafterzeugung; liier hat man
es mit einer . Flüssigkeit zu thun, welche bei Luittemperatur nur
eine verschwindend kleine Verdunstung zeigt und auch als »Staub«,
mit Luft vermengt, einer Entzündung durch die ganze Masse des
eingeschlossenen Gemisches nicht fähig ist.