Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
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Viertes Kapitel.
und die Induktionsspule beim Freiwerden des Hebels a mit grofser
Geschwindigkeit zurückgeschnellt. Durch den Hebel a wird gleich-
zeitig auch der innen liegende Kontaktliebel 0 (Fig. 19) vermittelst
der Zugstange d und des Hebels r bewegt, so dafs im Moment der
Stromerzeugung auch die Bewegung des Kontakthebels erfolgt. Die
beiden Hebel r und o sind durch eine Welle, welche dichtschliefsend
durch den Cylinderdeckel geht, verbunden.
Der Stromkreis geht von der einen Polschraube des magnet-
elektrischen Apparates durch den Leitungsdraht q nach der Klemm-
schraube l (Fig- 19), von hier nach dem im Cylinderdeckel isoliert
gelagerten Stift S, an welchen sich der Kontakthebel in der Ruhe-
stellung anlehnt. Hebel o, dessen Welle, die Zugstange n und der
Hebel a bilden die .Rückleitung, welche nicht isoliert zu sein braucht.
Wird der Stromkreis zwischen Stift & und dem Kontakthebel 0
durch geringe Drehung des letzteren unterbrochen, so springen
zwischen $ und 0 Funken über, die die Entzündung der Ladung
bewirken.
Damit die Saugwirkung des Arbeitskolbens im Verdunstapparat
jederzeit mit genügender Stärke zur Geltung gelange, ist das Einlafs-
ventil w mit einer Feder belastet, und erst, wenn das im Cylinder
gebildete Vakuum die Federspannung überwunden hat, pflanzt sich
die Luftverdünnung mit der nötigen Energie bis in den Verdunstungs-
behälter fort, so dafs die äufsere Luft den Druck der Flüssigkeits-
säule im Rohr sofort überwindet, und während der ganzen Ventil-
eröffnung nur zündbares Gemisch in den Cylinder gelangt.
Da die Cylinderwandungen beim Anlassen des Motors kalt
sind, so schlägt ein Teil des Benzindampfes an den kalten Wan-
dungen nieder, und darf vorerst nur wenig Luft durch Hahn B (Fig. 18)
zugeführt werden; hat sich die Betriebswärme des Motors auf alle
Teile erstreckt, so schreitet man dazu, allmählich den Luftzuschufs
zu vergröfsern. Für das Anlassen und für don Gang der betriebs-
warmen Maschine gehören also verschiedene Stellungen des Luft-
hahnes B.
Nach vorgenommener Füllung des Benzinbehälters gelangen
zuerst die leichtflüchtigen und später bei fortdauerndem Betriebe
allmählich schwerer flüchtige Bestandteile dos Benzins zur Ver-
dampfung ; in beiden Fällen werden sich Gemische von ver-
schiedenen Verbrennungseigenschaften bilden, und ist es dienlich,
mit abnehmendem Benzinvorrat die Temperatur des Verdunstapparates
zu steigern.