Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
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Neuere Benzinmotoren. 49
Benzinmotor System Daimler, gebaut von der Daimler-Motoren-Gesellschaft
in Cannstatt.
(D.R.P. 28022, 28 243, 34926 und 36811.)
Nach ganz eigenartigen, neuen Prinzipien, welche grundlegend
für die Ausführung der meisten anderen Benzin- und Petroleum-
motoren in der Folgezeit wardn, ist der Motor cfes Ingenieurs
G. Daimler in Cannstatt konstruiert.
Diese Maschine gelangte zu Anfang des Jahres 1885 auf den
Markt und gehört zu den verbreitetsten Benzinmotoren. Sie kann
nach Vornahme unwesentlicher Veränderungen, wie im 5. Kapitel
beschrieben, auch mit Lampenpetroleum betrieben werden.
Als wesentlichste — epochemachende — Neuerung ist hervorzu-
heben, dafs hier zum erstenmale jene selbstthätige Zündung praktisch
ausgebildet wurde, bei welcher die rechtzeitige Entzündung der
Ladung durch das Zusammenwirken der Kompression mit bestimmt
gelagerten, von auCsen beheizten Glühflächen im toten Punkt ver-
mittelt wird. Durch die Daimlersche Zündmethode ist eine Einfach-
heit und Sicherheit der Zündung erlangt, wie sie von keiner an-
deren der vordem allgemein üblichen Flammenzündungen geboten
werden konnte.
Wie später im 7. Kapitel des näheren auseinandergesetzt werden
wird, tritt die selbstthätig-rechtzeitige Wirkung dieser Glühzündung
auch für Umdrehungsgeschwindigkeiten ein, bei denen die Sclrieber-
flammen-Zündungen ihren Dienst längst versagten. Hierin begründet
sich eine weitere Eigenart der Daimlerschen Motoren, nämlich die des
ausgedehntesten Schnelllaufens und die damit zusammenhängende
aufserordentliche Verminderung des Gewichtes und der Dimensionen.
Während ein mit 200 Umgängen in der Minute laufender älterer
Motor von 1 Pferdekraft 5—600 kg wiegt, konnte mit Vergröfserung
der Drehgeschwindigkeit uni das 3—4 fache eine Verminderung des
Motorongewichtes um das 4—5fache erreicht werden, und der bean-
spruchte Raum reduzierte sich in dem Mafs, dafs ein Motor von
3—4 Pferdestärken nur den Raum eines Viörtelkubikmeters einnimmt.
Für Motoren, bei deren Verwendungsart eine Verminderung des
Gewichtes bis auf das kleinste Mafs wünschenswert ist, kann man
dasselbe so reduzieren, dafs z. B. ein kompleter. Motor von 5 Pferde-
kraft das Gewicht von 200 kg nicht voll errreicht, und somit zur
Erzeugung von 1 Pferdekraft ein Gewichtsaufwand von 40 kg genügt.
Hand in Hand mit diesen prinzipiellen Neuerungen geht bei
dem vorliegenden Motor einfache Konstruktion und Verminderung
Lieckfeld, Die Petroleum- und Benzinmotoren. 4