Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
82
Fünftes Kapitel.
Petroleummotor von J. M. Grob & Co. in Leipzig-Eutritzsch.
Patent Nr. 65071, 69092, 61289, 70957 und 72578.
Der Motor arbeitet mit einem Verdampfer, welcher in
dauernd offener Verbindung mit dem Laderaum steht;
zur Beheizung des ersteren ist eine besondere Flamme
angeordnet. Die Petroleumförderung wird durch eine
von der Steuer welle aus bewegte Pumpe bewerkstelligt.
Die Zündung vermittelt der als offenes Glührohr aus-
gebildete Verdampfer. Zur Regelung der Geschwindig-
keit setzt ein Centrifugal-Regn la tor die Petroleum-
pumpe aufser Verbindung mit dem Antriebsdaumen
auf der Steuerwelle.
Als eine Haupteigentümlichkeit dieses Motors ist die Art und
Weise der Gemischbildung und die Benutzung des Verdampfers t|ls
Zündrohr anzuführen.
Schon vor Beginn dos Saughubes wird von der »Petroleum-
pumpe« (Fig. 41) durch die dort ersichtliche Rohrleitung im Ver-
dampfrohr, bei R, das für dio einzelne Ladung erforderliche l’etroleum-
quantum abgelagert. (Der Verdampfer wird durch ein u-fönniges, in
Fig. 41 schwarz gezeichnetes, Hohr gebildet.)
Saugt der Arbeitskolben durch das oben auf dem Cylinder an-
geordnete selbstthätige Ventil Luft an, so wird dieselbe durch ein
Leitstück g im oberen Laderaum gezwungen, zum Teil in die Fang-
schale des Verdampfrohres zu strömen. Der andere — gröfsere —
Teil der Luft, welcher zu beiden Seiten der Schale vorbeistreicht,
gelangt direkt in den Laderaum. Durch Pfeile in den Figuren 41
und 42 ist die Verteilung der Luft angedeutet.
Bei der grofsen Geschwindigkeit, mit welcher die Luft in den
Cylinder und durch das Verdampfrohr strömt, wird sie das in
letzterem bei R lagernde flüssige Petroleum in Staubform mit sich
führen, mit den lieifsen Wandungen in innigste Berührung bringen
und verdampfen lassen. Aus dem unteren Schenkel des Verdampfers
tritt also Petroleum dampf mit wenig Luft gemischt, welcher sich dort
mit der neben der Fangschale einströmenden Luft zu entzündbarem
Gemisch umbildet.
Durch die direkte Beheizung des Verdampfrohres kann das-
selbe leicht bis zur Dunkelrotglut erhitzt werden. Die angegossenen
Rippen ermöglichen das Auffangen und die Konservierung einer
grofsen Wärmemenge, so dafs dann, wenn der, zu seiner Ver-
dampfung Wärme konsumierende, Petroleumstaub das Rohr durch-