Rheinhard´s Ingeneur Kalender
Forfatter: A. Rheinhard
År: 1882
Forlag: J.F. Bergmann
Sted: Weisbaden
Sider: 180
UDK: 625.70
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abgelassen werden oder zugleich als Entwässerungskanäle dienen bezw.
Wasser zu Bewässerungsanlagen oder an niedriger gelegene Haltungen
abzugeben haben und dann ein — jedoch schwaches Gefäll erhalten.
Die Kanalscheitelhaltung ist, namentlich wegen der in der Kegel
schwierigen Zubringung von genügendem Wasser nach der Wasser-
scheide, thunlichst nieder zu legen.
Der kleinste Krümmungshalbmesser wird gewöhnlich = 120ni
angenommen; es empfiehlt sich jedoch, nicht unter 200m Radius herab-
zugehen.
Nach Mocquery soll die Canalbreite b in Curven unter der
Voraussetzung, dass von zwei sich begegnenden Schiffen das eine sich
am eoncaven Ufer festlegt, während das andere sich auf der convexen
Seite vorbeibewegt, ermittelt werden durch die Formel
b = \/ (s + d V (r + 8)2 + + “ — r,
■worin s die Breite und s, die Länge des Schiffs, d den Spielraum zwischen
zwei Schiffen und r den Radius des convexen Ufers bezeichnet.
Hiernach kann in Curven von mehr als 600m Radius die Normal-
breite belassen werden.
Hohe Dämme sind wegen der Schwierigkeit der Dichthaltung etc.
thunlichst zu vermeiden; wo solche dennoch Vorkommen, sind in Ent-
fernungen von höchstens 3 Km sog. Sicherheitsthuren anzulegen.
Um Wamrverluste durch V e r s i cke run g zu vermeiden, wird
der Kanal, wo immer thunlich, unter das Grundwasser gelegt. Kanal-
dammschüttungen mit durchlässigem Material oder an steileren Hängen
sind wegen etwaiger Dammdurchbrüche bezw. Abrutschungen zu ver-
meiden, Steine, Baumwurzeln und dergleichen dürfen in schmale Dämme
nicht eilige bracht werden. Kanal-Dämme sind, wo immer möglich, durch
Anschüttung von schwerer, gleichförmiger Erde herzustellen, welche in
Schicliten von ca. 15cm Höhe zu stampfen ist. In Mooren ist unter dem
Damm ein entsprechend tiefer Graben auszuheben, und letzterer mit
dem gleichen Schüttmaterial auszufüllen, wie der eigentliche Damm,
welcher genügend zu überhöhen ist.
Die Dichtung der Kanäle erfolgt in klüftigem Boden durch Auf-
bringung von Beton oder von Thonschlag, welcher zur besseren Bindung
eine genügende Menge scharfen Sand enthalten muss. Der Thonschlag
muss in dünnen Schichten mindestens 30—40cm hoch aufgebracht werden.
Wenn die Seitendämme Wasser durchschwitzen lassen, so werden Beton-
oder I’uddlekerne, welche unter die Kanalsohle greifen, in die Kanal-
böschungeii eingelegt. Abflöasbarer Boden, wie z. B. Letten, wird durch
eingestampften Kies vor dem Wegspülen geschützt. Durchlässiger Bo-
den wird durch mechanisch im Wasser fein vertheilten Letten, welcher
bei ruhigem Wasser sich als Schlamm niederschlägt, gedichtet.
Mauslöcher, Gesträuch und Baumwuchs, sowie Unkraut dürfen nir-
gends an Dämmen geduldet werden, welche undurchlassend sein sollen.
Durchschnittliches Verhältnis» zwischen Tiefe, Breite und Länge
der Kanalschiffe = 1 : 4 : 30. Ein Holzschiff von 125—175 t Ladung hat
leer 0,m3, voll l,u‘2 Tiefgang, wozu noch 0,“'2 Bordhöhe zu rechnen sind,
somit beträgt die Cresamnithöhe l,m4; eiserne Schilfe gleicher Categorie
haben leer nur ca. 18om Tiefgang, bei gleicher Wandhöhe etc. also eine
um 25—35 t grössere Ladefähigkeit.
Kanäle kann man in 3 Klassen je nach dem Tiefgang der Schiffe
(l,m75, l,m5 und l,ml) eintheilen. Zur Bestimmung der einzelnen Dimen-
sionen kann nachstehende Tabelle zu G-ruud gelegt werden.
Classe der l Kanäle Dimension der grössten Schiffe iu Metern Tragfähig- keit in Ctr. Dimension der Schleusen in Metern Dimension der Kanalprofile in Metern Brücken- weite in Mtrn. für
Tiefe Breite Länge Drem- peltiefe lichte Weite £ 03 Sohlen- tiefe Sohlen- breite Spiegel- ; breite zwei Schiffe ein Schiff
I 1,75 7,0 52,5 8000 2,00 7, Bo 55,0 2,5 16 26 16 10
II 1,50 0,0 45,0 5000 1,75 6,25 48,0 2,0 14 22 14 9
ni 1,10 4,4 33,0 2000 1,30 4,60 35,0 1,6 10 1« 10 0,5