Rheinhard´s Ingeneur Kalender
Forfatter: A. Rheinhard
År: 1882
Forlag: J.F. Bergmann
Sted: Weisbaden
Sider: 180
UDK: 625.70
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Allgemein ist die Annahme einer Tauchung von l,m75, einer Tiefe
der Schwelle aller Bauten und womöglich auch der Kanalsohle von 2,ln5
und endlich einer Distanz von Brückenunterkante und Normalwasser-
spiegel von 4,m5 zu empfehlen. Schleusen von 5,nl2 Lichtweite, 42m
Nutzlänge und l,m8 Tauchung gestatten noch den Durchgang von Schiffen
mit 300000 kg Tragkraft, dessgleichen solche vou 65m Nutzlänge und 8m
Breite und 2m Tiefgang von Schiffen mit 600000 kg Nutzladung. Zum
bequemen Ausweichen muss die Kanalsohle eine Breite = der doppelten
grössten Schiffsbreite 4- 0,5—l,ra0 erhalten. Nebenkanäle erhalten nur eine
Breite für ein Schiff und daher an geeigneten Stellen Ausweichplätze.
In Frankreich wird die Tiefe der Hauptkanäle neuerdings allgemein
auf 2,nl0 erhöht, bezw. auf 2,m5, wo die Tauerei eingeführt werden soll.
Nach Hess sollen Hauptkanäle äusser bei Schleusen, Aquädukten
und Souterrains 2schiffig angelegt werden und die lichte Weite zwischen
den Schleusenthoren 6,ra4, die Nutzlänge der Schleusen 51,m5 betragen.
Die Länge des Schleusenoberhaupts beträgt ca. 5,m8, die des Unter-
haupts ca. 7,nl5. Der Drempel anschlag beträgt zwischen 10—20cm, der
Spielraum unter dem Schleusenthor 15—30cm. Der Drempelvorsprung
ist gewöhnlich = Ve der Lichtwcite. Die Höhe der Thore wird nach
deni höchsten Wasserstand, der noch von der Schleuse abgehalten werden
soll, bemessen. Die Seitenmauern überragen die Thoro in der Regel um
ca. 0,m5. Holzthore, welche ca. 20 Jahre halten, werden bis zu 13ra
Schleusenweite angewendet. Bei eisernen Thoren erhalten die Bleche
nicht unter 6mm Stärke.
Die Schien sent hore sollen sich unter einem Winkel von ca.
140—145° gegeneinander stemmen.
Schleusen sind so anzulegen, dass die anstossende obere Kanal-
haltung höchstens um die halbe Wasserhöhe des Kanals über das
Terrain zu liegen kommt.
An der Einmündung von Kanälen in Flüsse sind ebenfalls Schleusen
erforderlich, welche behufs Verhütung vou Versandungen an die Fluss-
coucaven gelegt werden. Je nach der Höhenlago des Wasserspiegels in
der anstossenden Kanalhaltung gegenüber dem Wasserstand des Flusses
bei Niedrig- bezw. Hochwasser sind Kuppelschleusen und Fluththüren
anzulegen. Bei einem Verkehr von nicht über 30 Schiffen pro Tag
erhalten die Schleusen gewöhnlich nur eine Kammer für ein Schiff, bei
stärkerem Verkehr eine zweiachifflge Kammer. Bei minder bedeutenden
Kanälen werden die Schleusen manchmal durch eine schiefe Ebene
ersetzt, über welche die Schiffe gezogen werden.
Derartige, namentlich in Amerika mehrfach zur Ausführung gebrachte
Schleusen erhalten gewöhnlich horizontale Drehthore (Tumble gates).
Bei der Dodgeschleuse am Cheasepeak-Ohio-Kanal, welche für 27,,n4
lange, 4,IU4 breito Schifte mit l,ln52 Tiefgang und 110—135 Tonnen Trag-
fähigkeit eingerichtet ist, beträgt die Niveaudifferonz zwischen den
Wasserspiegeln 11,nl6. Auf einer geneigten Ebene von 8,5°/n Steigung
wird ein mit Wasser gefüllter Caisson, welcher die Schiffe aufzunehmen
hat, und durch zwei Contregewichtswagen, welche auf schiefen Ebenen
von 5"/o und 10°/n Steigung (im unteren Theil) laufen, nahezu abbalancirt
wird, heraufgezogen, bezw. abgelassen. Die Kosten eines solchen Cais-
sons incl. der Contregewichtswagen beliefen sich auf ca. 70000 Mk.; dio
Schienen, Schrauben und sonstigen Eisentheile kamen im Ganzen auf
ca. 26500 Mk., die Maschinellanlage (Turbine etc.) zum Aufziehen und
Ablassen des Caissons auf ca. 32500 Mk. zu stehen. Der Zeitverlust beim
Durchschleusen incl. Fahrt im Caisson beträgt ca. 6—8 Minuten.
<S. auch Er bk am’s Zeitschrift 1879, S. 49.)
Kanalhaltungen müssen zu ihrer E n 11 a s t u n g an geeigneten Stellen
mit breiten Uebereichen (deren Krone in der Normalwasserspiegelhöhe
liegen soll), sowie mit Grundablässen versehen werden.
Wasserläufe, welche einen Kanal kreuzen, dürfen nicht durch
letzteren, sondern müssen über oder unter dem Kanal durch (eventuell
«inen mit Schlammfang versehenen) Düker geführt werden. Solche
Wasserleitungen müssen die grössten ihnen zufliessonden Wasser-
mangel! (siehe auch Seite 147) ohne Aufenthalt abzuleitan im Stande sein.
Der Wasser bedarf der Schifffahrtskanäle hängt von
der Verdunstung, dem Verlust durch Versickerung und vou dem Ver-
brauch beim Durchschleusen ab. Die Grösse der Verdunstung richtet
sich nach localen Verhältnissen. Für die Sommermonate beträgt die-
selbe durchschnittlich 10cm pro Monat (s. auch S. 14ß).