Rheinhard´s Ingeneur Kalender
Forfatter: A. Rheinhard
År: 1882
Forlag: J.F. Bergmann
Sted: Weisbaden
Sider: 180
UDK: 625.70
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höhe mit Flachrasen ; unter Wasser werden Faschinen, Senkwcllen oder
Steinwürfe von (namentlich auf der Aussenseite) grossen Steinen an-
gebracht. Soweit die Ufer durch Flösse oder Eisgänge beschädigt wer-
den können, ferner an Flüssen mit starker Strömung sowie gegen Wellen-
schlag sind Pflasterungen als Uferschutz zu empfehlen. Das Pflaster erhält
hierbei eine Unterlage von Steinschutt oder grobem Kies und als Fuss
entweder eine Steinschüttung (oft mit 1 Herme in Niederwasserhöhe)
oder eine Holzschwelle von ca. 1:/2ocm Stärke oder in die Flusssohle
eingegrabene grosse Pflasteransatzsteine. In manchen Fällen empfiehlt
es sich, das Pilaster gegen eine (bis unter Niederwasser getriebene) I
Spuntwand oder gegen eine Wand von Halbhölzern, vor welche Pfähle
gerammt werden, zu lehnen. Gegen starke Strömungen mit Eisgang em-
pfiehlt sich eine 1—2fache, gegen Wellenschlag eine 3—4fache, bei Kanälen
und Flusshäfen eine ca. 1 fache Anlage der Pflasterung. Bei Hafen-
bau! en kommen vorzugsweise Pflasterungen, Stützmauern und Bohl-
werke in Anwendung.
Deichbauten.
Die sog. Winterdeiche werden zum Schutz gegen die ver-
kommenden grössten Hochwasser, die sog. Sommerdeiche nur
zur Abhaltung mittlerer, fast alljährlich wiederkehrender Hochwasser
errichtet. Deiche verhindern das Verlanden und die Erhöhung des
Innndationsgebiets durch die vom Hochwasser mitgeführten Sinkstoffe
und bewirken an manchen Orten durch Abhaltung des Wassers selbst
eine Senkung des Terrains. .
Die Deiche sind auf festem Boden zu errichten und in flüssigen
Linien ohne schroffe Verengungen oder Erweiterungen anzulegen. Bei
Flüssen sollen die grössten Hochwasser ohne schädliche Stauung zwischen
ihnen abgeführt werden. Durch ein genügend breites Vorland eiud die
Deiche gegen Unterspülungen zu sichern. __
Gräben dürfen nicht unmittelbar neben dem Deichfuss angelegt
werden, sondern sind je nach der Festigkeit des Bodens 2 3“' von
letzterem entfernt zu halten. Die Höhe der \\ interdeiche an I1 Hissen
ist mit Rücksicht auf etwaige, durch Eisstopfungen bedingte Wasseran-
schwelluugen zu bestimmen. In der Kegel reicht die Deichkrone 0,6—0, 8
über den höchsten Hochwasserstand, bei Sommerdeichen nur ca. 0, 3
über den festgesetzten Wasserstaue!, in dessen Höhe an geeigneten
Stellen breite Ueberfälle aus Stein oder Holz angebracht werden.
Die Kronen-Breite der Deiche beträgt bei Winterdeichen ca.
2__3m. bgj Sommerdeichen 1,0—1,®5. Soll die Deichkrone atich zum
Jahren benutzt werden, so erhält dieselbe mindestens Breite.
Bankette werden auf der inneren Seite zugleich als Fahrwege
angJ)ie Böschungen werden bei Winterdeichen an Flüssen auf der
Aussenseite je nach der Beschaffenheit des angeschütteten Materials,
der Stärke der Strömung und des Wellenschlags 2—4fach (an der bee
noch flacher), auf der inneren Seite dagegen nur l»/2—2fach angelegt.
Sommerdeiche erhalten beiderseitig 2—3fache Böschiingen. Ueberfahrten
über die Dämme erhalten 2,5—3,lu0 Breite. Werden an deren Stellen
Durchfahrten angeordnet, so sind solche aus Mauerwerk herzustellen
und durch doppelte Dammbalken oder Drehthüren zu schliessen. Dio
Böschungen werden in der Kegel mit Rasen verkleidet oder wie bei den
übritzen Uferbauten mit Steinwurf und Pflasterungen, bei interimisti-
schen Ausbesserungen auch durch sog. Strohstickung (von ca. 10cin
Stärke), ferner durch Vorwerfen von Sandsäcken, durch Faschinen u. b. w.
ge8CZu ^Jeichbauten dürfen torfhaltige Erden oder reiner Sand nicht
verwendet werden. Sandige Erden sind dann hierzu untauglich, wenn
sie dem Wellenschlag odor abspülenden Strömungen unmittelbar aus-
gesetzt sind. ___
Zu Wasserversorgungsanlagen
wird gewöhnlich Quell- bezw. Grundwasser (Dresden) oder Flusswasser,
welch’ letzteres zuvor auf künstlichem oder natürlichem Weg filtrirt
worden muss, oder Wasser von Seen und Sanimelbassins verwendet. Bas
Wasser von artesischen Brunnen ist zu den meisten industriellen uuu
häuslichen Zwecken wegen seiner Härte und Wärme unbrauchbar.
Gewinnung des Wassers.
Kleinere Quellen, sowie das Grundwasser werden entlang den
Gängen bezw. den wasserführenden Schichten, an deren tietsten Punkten
durch Anlage von — nach der Bergseite offenen, gewöhnlich nut Beton-