Rheinhard´s Ingeneur Kalender
Forfatter: A. Rheinhard
År: 1882
Forlag: J.F. Bergmann
Sted: Weisbaden
Sider: 180
UDK: 625.70
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einmaliger Besprengung) zu ca. 301, für Waterclosets zu mindestens
151. Bei neuen Anlagen für grössere Städte (mit wenig Waterclosets) ist
ein Tagesconsum von mindestens 1301, im Maximum ein solcher von
1501 pro Kopf, für kleinere Landgemeinden mit vorwiegend ackerbau-
treibender Bevölkerung dagegen nur von 60 1 pro Kopf anzunehmen.
Der Bestimmung der Röhrenweiten ist der stärkste Tagesconsum, welcher
pro Stunde ca. das Doppelte des durchschnittlichen Consunis (= 4,2°/t)
des Gesaininttagesconsums) beträgt, zu Grunde zu legen. Wo viel Wasser
an Industrieen, Fontainen etc. abgegeben wird, sinkt dieses Verhältnis».
Der Maximalcoustim an Wasser tritt im Sommer ein und beträgt durch-
schnittlich 125"/ü des Durchschnittsconsums ; hiernach ist auch die Grösse
der Reservoirs zu bestimmen.
Zu Feuerlöschzwecken ist pro Spritze und Minute eine Wasserinenge
von 300—4001 erforderlich, bei Hydranten ca. 360 1.
Der Wasserbedarf für ein Pferd beträgt 75 1, für eine Kuh 60—75 b
für einen Ochsen ca. 40 1, für Jungvieh ini Mittel 25 L für ein Schwein
201, für ein Schaf 2—31, für ein zweirädriges Fuhrwerk sind täglich
401, für ein vierrädriges 100 1 in Rechnung zu bringen, für ein Bad 300 1.
Für das Begiessen der Gärten 3!. dessgleichen der Hftfe 1,51 pro qm.
Die Speisung einer Locomotive erfordert ca. 5 cbm Wasser. 1 Schnell-
zuginnschine verbraucht 3,3—4,0 cbin pro Stunde; eine Güterzugmaschin©
dessgleichen 2,1-8,« cbm, 1 Maschine für gemischte Züge 3,0—3,6 cbm.
Beschaffenheit des Wassers.
Reinheit des Wassers. Triiikwasser soll durchschnittlich nicht
über__35- - organische Stoffe enthalten; über den Werth eines Waescrs
1000000 ° * , . . .
zum menschlichen Gebrauch können übrigens nur emgeliende chemische
Analysen richtigen Aufschluss geben. Stammen die Unreinigkeiten von
Kxcrementen, faulenden, organischen Substanzen und dergl. her, so ist
die Verwendung eines solchen Wassers zu Haushaltungszwecken nicht
zu gestatten. . , . j
Härte des Wassers. Der Gehalt an anorganischen Salzen, wio
z. B. an kohlensaurem Kalk und an Gyps etc., bedingt die Härte des ;
Wassers. Mit 1" Härte wird der Gehalt von 0,01k erdiger Salze in oineni !
Liter Wasser bezeichnet. Ein Wasser heisst weich, wenn cs 10—15°, j
hart, wenn es über 20", sehr hart, wenn es über 30° Härte hat. Nur (
weiche Wasser eignen sich zu industriellen Zwecken. Trinkwasser dart |
bis zu 25" Härte haben. Harte Wasser schützen die eisernen Rohrlei-
tungen vor Rostbildung und nehmen weniger leicht organische StonO
auf, als die weichen, bei mehr als 20° Härte treten dagegön Kalknieder-
schlage in den Röhren auf.
Anlage der Sammel-, Filtrir- und Vertheilungsbassins,
sowie der Sauimelbrunnen und -Kanäle.
Das oberflächlich abfliessende Wasser für Sammelbassins wird
durch Mauern und Erddämdae abgeschlossen, welche, wenn thunheh, an
den engsten Stellen der Thäler anzulegen sind. Sie erhalten Grundab-
lässe und Ueberfalle, welche am Zweckmässigsten in den gewachsenen
Grund gelegt werden. Die Krone der Abschlussniauern und Erddämine
ist mindestens l,n,5 über dem höchsten Wasserstand anzulegen. Die
Krone von Erddämmen soll */» der Höhe zur Breite erhalten, mindestens
aber 4'“ breit, die Dossirung derselben mindestens S'/sfüssig sein. Die
innere Dossirung ist mit einem Pflaster zu versehen, unter welchem eine
Kies- und eine Puddleschicht zur Befestigung und Dichtung anzubringen
ist. In der Mitte des Erddaimns wird gewöhnlich noch ein Kern von Puddle
angebracht, welcher in das Erdreich eingreifen, oben mindestens 1,5—2, 0
Breite und nach unten >/« Anlauf erhalten soll. Zur Dammschüttung
darf nur ganz gleichartiger Boden verwendet werden, der, wie auch der
Lettenkern, in Lagen von ca. 0,m2 aufzubringen und zu stampfen ißt*
Die Hauptsammelbassins sollen einen Wasserbedarf von vier Monaten
fassen können. . .
Die Lago der Köhrenfahrten ist bestimmt durch das mittlere Gefall
der Wasserleitung. Höher als die mittlere Gefälllinie (zwischen Sammler
und Verweiidungsstelle) soll keinPunkt der Röhrenfahrt zu liegen kommen. 1
Wo dies dennoch nicht zu umgehen ist, bestimmt sich die wirkliche ,
Gefällsliijie aus den Verbindungslinien der höchsten Rücken der Leitung
und ist demgemäss die Kohrweite deu in den verschiedenen Strecken
wechselnden WasgergescJiwindigkeiten entsprechend variabel anzunehmor.. j
An Stellen, wo die Druckhöhe in den Leitungen sich weseut-;
lieh ändert, sind leicht controlirbare Manometer anzubringen.