Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

Forfatter: G. Liecfeld

År: 1894

Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg

Sted: München und Leipzig

Sider: 226

UDK: 621.43

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124 Sechstes Kapitel. Vom rein theoretischen Standpunkt wird zwar die Kompressions- arbeit durch die nachfolgende Expansion sofort wiedorgewonnen werden; dies setzt aber ein absolutes Dichthalten aller Teile des Motors voraus, wie es in der Praxis auf längere Dauer niemals zu erreichen ist. Ein Teil der komprimierten Luft geht also immer ver- loren und kommt bei der Expansion nicht wieder zur Geltung. Aufser- dem wird der Reibungswiderstand durch die nutzlose Kompression erheblich vergröfsert, so dals auch hierdurch Arbeit verloren geht. Wird zur Regulierung das Auslaßventil aufgehalten, das petroleum- und Gemischcinlafsventil zugehalten, so fallen die Kom- pressionsperioden fort, es entsteht kein Verlust durch Undichtigkeit und Reibungsarbeit, dieselben Verbrennungsprodukte der letzten Ladung werden durch das geöffnet bleibende Auslafsventil solange herausgesclioben und zurückgeholt, bis eine neue Periode von VoU- gängen folgt. Die Abkühlung der inneren Cylinderwandungen ist eine mäfsige, und kommt der erste Antrieb nach den »Aussetzern« mit genügender Stärke. Welch erhebliche Reibungsarbeit durch nutzlose Kompression verzehrt werden kann, geht daraus hervor, dafs ein neuer Motor gleicher Gröfse und gleicher Konstruktion mit Ausfall der Ladung und beibehaltener Kompression reguliert, für 5—6 Leer- gänge einen Vollgang beansprucht, während er bei Regulierung durch Aufhalten des Auslafsventiles, also aufgehobener Kompression, oft für 8—9 Umdrehungen nur einen Vollgang braucht. Beim Regulieren mit Aufhalten des Auslafs- und Einlafsventiles und alleinigem Aussetzen der Petroleumzufuhr arbeitet der Kolben mit noch geringerer Reibung, weil der Widerstand beim Ausstofsen und Einsaugen der Verbrennungsrückstände und der Luft durch zwei Öffnungen noch geringer ist wie bei der vorher besprochenen Methode; aber die Abkühlung der inneren Cylinderwände ist hier gröfser, der erste Antrieb nach einer längeren Periode von »Aus- setzern« fällt schwach aus; auch wird die Einrichtung jedenfalls dazu beitragen, den Petroleumgeruch im Aufstellungsraum des Motors zu verstärken, wenn die Luft nicht von aufsen geholt wird. Derartige Regulierungen sind wenig im Gebrauch. Die angeführten Reguliermethoden lassen sich in sehr einfacher Weise mit geringen Mitteln zur Ausführung bringen. Es ist hier nicht nötig, wie bei den Regulierungen für veränderliche Ladung, die Steuerungsorgane in bestimmter Stellung zu erhalten oder innerhalb ge- wisser Geschwindigkeitsgrenzen »gemessen« zu bewegen, hier genügtes, wenn das Steuerungsorgan zu bestimmter Zeit aus- oder eingelöst wird.