Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

126 Sechstes Kapitel. sondern kann nur zu einer ganz bestimmten Zeit der Arbeitsperiode darauf einwirken. Wird die normale Drehgeschwindigkeit des Motors überschritten, so schwingt das Gewicht a in die punktierte Lage* und trifft zur Zeit der höchsten Erhebung des Auslafsventiles auf die Rolle des Winkelhebels b c, drückt letzteren zur Seite und hakt ihn mit der Schneide i hinter die Schneide k des Auslafsventilhebels e d, diesen in der erhobenen Lage festhaltend, bis sich die normale Dreh- geschwindigkeit wieder eingestellt hat. Die Bewegung des Auslafsventiles ist so eingerichtet, dafs auch bei festgehaktem Hebel d und geöffnet erhaltenem Auslafsventil sich jedesmal zu der Zeit, bei welcher das Schwunggewicht a die Rolle streift, die Verbindung der Schneiden i und k lockert. Wird dann bei gesunkener Umdrehungsgeschwindigkeit der Hebel b nicht mehr berührt, so fällt der Klinkenhebel c durch sein Gewicht herunter und gibt den Auslafsventilhebel d frei. Mittelst der Stellschraube g läfst sich die Feder h mehr oder weniger spannen, und kann damit die Geschwindigkeitsgrenze, bei welcher a anfängt, auf den Rollenhebel b zu wirken, verlegt werden. Die Scheibe zur Aufnahme des Schwunggewichtes a sitzt auf der Steuerwelle, so dafs das Festhaken und Lösen des Auslafsventiles entsprechend dem Viertakt stattfindet. Ein einfacher Gewichtspende]-Regulator ist in Fig. 87 dargestellt, wie er in ähnlicher Weise bei den Kruppschen Motoren ausgeführt ist. Derselbe wirkt in der Weise auf das Petroleum ventil oder die Petroleumpumpe, dafs dieses Organ bei überschrittener Normal- geschwindigkeit nicht bethätigt wird. Der Winkelhebel d und mit ihm der das Gewicht g tragende Längshebel werden, entsprechend dem Viertakt, durch den Daumen c zur Bewegung des Petroleum-Einlafsventiles benutzt.