Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

Forfatter: G. Liecfeld

År: 1894

Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg

Sted: München und Leipzig

Sider: 226

UDK: 621.43

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Side af 246 Forrige Næste
132 Sechstes Kapitel. Der Kolben eines gut gearbeiteten Motors mufs bei kaltem und warmem Cylinder auf allen Stellen seiner Balm vollkommen dicht halten; setzt man ihn in den Cylinder, ohne die Pleuelstange mit der Kurbel zu verbinden, so soll er für stehende Bauart — bei geschlossenen Ventilen und dichtendem Cylinderdeckel — von der Luft getragen werden. Ist eine besondere Gradführung durch Kreuzkopf nicht vor- handen, so mufs der Kolben wenigstens IV2 Durchmesser zur Länge haben. Je länger der Kolben ist, um so länger hält er auch dicht. Eine Abnutzung von Cylinder und Kolben ist natürlich auf die Dauer unvermeidlich; da letzterer der am leichtesten zu ersetzende Teil ist, so mufs man ihn so herstellen, dafs er die Abnutzung möglichst auf sich allein nehme. Damit der Kolben trotz unvermeidlicher Abnutzung dennoch für lange Zeit einen dichten Abschlufs gewährt, legt man in seinen Umfang aufgeschnittene, elastische Ringe, welche sich stets an die Cylinderwandungen anschmiegen und für Dichtung sorgen, auch wenn der Kolbenkörper selbst schon abgenutzt ist. Sollen die Kolbenringe ihren Zweck voll erfüllen, nämlich Ab- nutzung und Dichtung auf sich nehmen, so müssen sie von weicherem Material wie der Cylinder sein. Die Form des Kolbenringes ist so zu wählen, dafs er mit allen seinen Punkten gleichmäfsig gegen die Cylinderwand drückt. Nimmt man den Kolben eines längere Zeit im Betriebe gewesenen Motors heraus, so müssen die Ringe am ganzen Umfang gleichmäfsig blank geschliffen sein. Die Spannung der Kolbenringe darf nicht zu stark sein, es würde das nur zu ihrer schnelleren Abnutzung führen und für den Motor selbst einen Hemmschuh bilden. Ferner müssen die Ringe, um »dicht zu halten«, auch die Nut, in welcher sie liegen, genau ausfüllen; anderenfalls würden Gase durch den seitlichen Spielraum des Ringes in der Nut innen herum- streifen und dennoch ins Freie entweichen. Die Ringe dürfen in ihren Nuten also nicht »klappern«, sondern auch nach längerem Gebrauch den Raum immer noch aus- füllen. Da sich die Ringe im Laufe der Abnutzung nach und nach ausdehnen, so mufs die Schnittfuge allmählich weiter werden und den Gasen an dieser Stelle des Umfanges den Durchgang freigeben. Um diesen Übelstand möglichst zu vermeiden, wählt man für die