Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

146 Achtes Kapitel. Punkt durch die vom Motor bewegte Zugstange i der Hebel h von seiner Auflage gehoben, so ist damit der Strom unterbrochen. Der Abstand der Punkte e und d im Innern des Cylinders ist nur so grofs zu wählen, dafs der zwischenliegende Raum bei der herrschen- den elektrischen Spannung vom Strom mit Sicherheit übersprungen werden kann. In dem Moment also, wo sich das Ende des Hebels h um eine gröfsere Strecke von seiner Auflage entfernt, wie die Ent- fernung e d beträgt, schlägt der Strom den Weg durch das Innere des Laderaumes ein, es beginnt dort die Funkenbildung. So lange der Abstand des Hebels h bei seiner Bewegung von der Auflage noch kleiner wie die Entfernung e d ist, springt der Funke nicht im Innern, sondern aufsen zwischen llebelende und Auflage über. Die Steuerung für den Zündmechanismus ist also so zu regu- lieren, dafs im toten Punkte die Funkenbildung aufsen zwischen dem Ende des Hebels h und seiner Auflage aufhört. Die elektrische Zündung wird mit Vorteil dort anzuwenden sein, wo es sich um die unmittelbarste Betriebsbereitschaft handelt, für welche selbst die Ingangsetzung der Lampe zu viel Zeit in Anspruch nimmt; oder wo der Motor den Einflüssen der Witterung ausgesetzt ist, und Regen und Wind das Brennen der Zündflamme gefährden könnten. Endlich nach dem Vorbild des Deutzer Benzinmotors auch dort, wo jede Feuersgefahr ausgeschlossen werden soll. Achtes Kapitel. Die Verwendung der Benzin- und Petroleum- motoren, Von allen Kraftmaschinen, welche die Technik bisher geschaffen hat, sind keine für lokale Anwendung besser geeignet, wie die Benzin- und Petroleummotoren. Das äulserst geringe Gewicht, die stete Betriebsbereitsehaft, die flüssige Form des Brennmateriales, der niedrige Preis desselben in Verbindung mit der vorzüglichen Wärmeausnutzung, gewähren Möglichkeiten für die Verwendung dieser Motoren, wie sie die Dampfmaschine mit ihrem schweren Kessel, fortdauerndem Bedürfnis an Speisewasser und unausgesetzter Wartung nicht annähernd bieten kann.