Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
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Neuntes Kapitel.
sparsam und reinlich zu nennen ist, dafs sie sich auch für Lager
und Zapfen von Hebeln, Rollen und Gelenken, soweit bei denselben
malsiger Druck und mäfsige Geschwindigkeiten vorliegen, sehr gut
eignet. Für Kurbelwellen- und Pleuelstangenlager schnell laufender
Motoren ist aber doch die Ölschmierung vorzuziehen.
Das von den Lagerstellen herunterlaufende Öl ist täglich abzu-
wischen ; gelangt es zwischen Maschinensockel und Fundament-
mauerwerk, so wird der Zementmörtel des letzteren erweicht, und
im Laufe der Zeit der feste Stand des Motors gefährdet.
Es gibt Motoren, bei denen sich eine gründliche Reinigung alle
3—4 Tage nötig macht, und wiederum solche, welche — eine auf-
merksame Bedienung vorausgesetzt — Monate lang ungestört arbeiten.
Genaue Prüfung des Brennmaterials und dement-
sprechende Einstellung des Gemisches, sorgfältige
Kolbenschmierung und namentlich stete Einhaltung
der vorgeschriebenen Kühlwasser-Temperatur zwischen
60 und 70° C. sind bei allen Motorensystemen als die Bédienungs-
vorschriften zu bezeichnen, von denen es in erster Linie abhängt,
wie oft die Reinigung vorzunehmen sein wird.
Beim Auseinandernehmen des Motors zum Zweck der Reinigung
hüte man sich, »festgebramite« Muttern der Stiftschrauben mit
Gewalt lösen zu wollen. In den meisten Fällen wird dann der
Schraubenstift reifsen, und dadurch eine ebenso zeitraubende wie
umständliche Reparatur herbeigeführt werden. Durch mehrmaliges
Aufgiefsen von Petroleum lockern sich die Muttern meistens sehr
schnell und sind scliliefslich leicht zu lösen.
Will man das Festbrennen von vornherein verhindern, so reibe
man die Stiftschrauben vor dem Aufsetzen der Muttern mit einer
Masse aus Graphit und Vaseline ein.
Bei sorgfältig konstruierten Motoren werden Stiftschrauben über-
haupt vermieden, wo ein Festbrennen der Muttern zu befürchten
ist. Als sehr zweckmäfsig für das leichte Öffnen und Verschliefsen
der Ventilgehäuse hat sich in dieser Beziehung die Befestigung des
Ventildeckels mittelst Bügel und Druckschraube erwiesen, wie
sie an den Gehäusen der Wasserpumpen etc. seit langer Zeit gebräuch-
lich ist. Bei dieser Befestigungsart genügt schon eine halbe Um-
drehung der Druckschraube, um die Verbindung soweit zu lockern,
dafs ein Abnehmen des Bügels und Deckels erfolgen kann, auch ist
das Gewinde der Druckschraube der direkten Einwirkung der Hitze
entzogen, so dafs ein »Festbrennen« nicht stattfmdet.