Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
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Neuntes Kapitel.
gedrückt werden; legt sich der vorspringende Teil eines Ringes über
den Cylinderrand, so wird er verbogen werden und sich später
nicht wieder in die Nut eindrücken lassen. Ring und Ringnut
werden in solchen Fällen meistens verdorben.
Ist der Motor nach erfolgter Reinigung wieder vollständig zu-
sammengesetzt, so hat man ihn sofort anzulassen und eine Zeit lang
in Gang zu erhalten, bis die Betriebswärme erreicht ist; dabei soll
man das Schwungrad mit einem. Hebebaum bremsen und den Voll-
gang für einige Zeit herbeiführen, um die Überzeugung zu erlangen,
dafs der Motor nicht nur beim Leergang, sondern auch für den
Vollgang seine Schuldigkeit thut.
Besondere Sorgfalt ist auf den richtigen »Anzug« der Pleuel-
stangen und Kurbelwellenlager zu verwenden. Die Deckelschrauben
dieser Lager dürfen weder zu lose noch zu fest angezogen werden.
Dreht man den Motor bei aufgehaltenem Auslafsventil lang-
sam mit der Hand herum und läfst das Rad dann los, so soll die
Kurbel — falls sie nicht ausbalanciert ist — von selbst in die tiefste
Lage sinken und mehrere Male über diese Stellung hin- und zurück-
schwingen. Überläfst man dagegen das Auslafsventil dem Einflufs
der Steuerung, so mufs sich beim Drehen der Kompressionsdruck
voll geltend machen; hält man das Rad vor voll beendigter Kom-
pression eine Zeit fest und gibt es plötzlich frei, so mufs auch jetzt
noch die Kompression sich geltend machen, und das Rad mit Kraft
zurückgetrieben werden.
Hört man beim Drehen des Motors oder später beim Probe-
läufen klopfendes Geräusch, so sind die Pleuelstangen oder Kurbel-
wellenlager nicht genügend fest angezogen, und mufs der Sitz sofort
berichtigt werden. Beim Pleuelstangenlager kann man sich durch
Rütteln der Stange leicht vom richtigen Anzug der Lagerdeckel-
schrauben Gewissheit verschaffen. Die Contremuttern aller Lager
sind sorgfältig fest zu ziehen. Löst sich beispielsweise die Befestigung
des Pleuelstangenlagers während des Ganges, so wird der Kolben
aus dem Cylinder herausgeschleudert und kann — ganz abgesehen
von Brüchen am Motor — zu Unglücksfällen Veranlassung geben.
Betriebsstörungen.
Wo ein Benzin- oder Petroleummotor während des Betriebes
den Dienst versagt, oder sich nicht in Gang setzen will, da hat
man sich zuerst von der richtigen Temperatur des Zündglührohres
zu überzeugen, und falls diese in Ordnung befunden ist, den Motor