Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

Aufstellung und Wartung der Benzin- und Petroleummotoren. 213 11. Es erfolgen Stöfse im Motor, dieselben treten aber in unregelmäfsigen Zwischenräumen auf. Ursache. Die Entzündung erfolgt als Kompressionszündung (Frühzündung) ohne Vermittelung des Glührohres. Hilfsmittel. Stärkere Kühlung oder, wenn möglich, Ver- minderung der Belastung des Motors und Verringerung der Brenn- stoffzuführung; wo dies nicht ausführbar, oft zu wiederholende Reinigung des Motors. Erklärung. Die Petroleummotoren und im geringeren Grade auch die Benzinmotoren stehen meistens den Verhältnissen sehr nahe, bei welchen die Entzündung des Gemisches vor beendigter Kompression durch diese selbst eintritt. Da die Entzündung dann fast gleichzeitig durch die ganze Menge des Gemisches hindurch stattfindet, so können die Erschütterungen im Motor sehr heftig mid beängstigender Natur werden. Dem entsprechend wendet man auch nicht so hohe Kompressionen wie beim Gasmotor an und sucht durch Kühlung aller Teile des Laderaumes die Vorwärmung des Ge- misches nicht über eine bestimmte Grenze hinaus gelangen zu lassen. 12. Es knallt im Lufttopf. Ursache. Entzündung des Gemisches während der Ansaug- periode an dem noch brennenden Gemisch der voraufgegangenen Arbeitsperiode. Hilfsmittel. Mehr Brennstoff oder weniger Luft. Erklärung. Ist versäumt worden, das Gemisch nach dem Anlassen richtig einzustellen, so kann unter Umständen die Ver- brennung desselben eine so langsame sein, dal’s es noch im Lade- raum brennt, während schon die nächste Arbeitsperiode mit dem Ansaugen neuen Gemisches beginnt. Letzteres entzündet sich bei seiner Berührung mit der Flamme im Laderaum, also zu einer Zeit, bei welcher das Einlafsventil geöffnet ist, so dafs die gebildeten Ver- brennungsprodukte mit mehr oder weniger starkem Knall zum Luft- rohr hinausfahren. Gefahren und Vorsichtsmalsregeln beim Umgang mit Benzin- und Petroleummotoren. Wenngleich der Betrieb der Benzin- und Petroleummotoren, als eine regelmäfsige Folge beherrschter Explosionen, an und für sich eine Feuers- oder Explosionsgefahr auch ausschliefst, so ist eine solche doch mit der Aufbewahrung und dem Transport des Brenn- stoffes selbst verknüpft.