Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art

Aufstellung und Wartung der Benzin- und Petroleummotoren. 215 Alle Verbindungsstellen, welche den Brennstoff abschliefsen, sind sorgfältig zu überwachen und etwa auftretende Undichtigkeiten sofort zu beseitigen. PDrweist sich bei einem betriebswarmen Motor das Herausnehmen des Kolbens als nötig, so mufs vor allen Dingen die Heizflamme für Zündrohr und Verdampfer gelöscht werden, und vollkoniracne Erkaltung dieser beiden Teile eingetreten sein, bevor man an das Herausziehen des Kolbens geht. Versäumt man diese Vorsicht, so kann, falls noch unentzündetes Gemisch im Cylinder angesammelt ist, der entkuppelte Kolben mit grofser Kraft herausgeschleudert werden und zu schweren Unglücksfällen Veranlassung geben. Eine weitere, nicht genug zu beherzigende Vorsichtsmalsregel ist die, das gleichzeitige Hineinselien und Hineinleuchten in das Innere des an einer Stelle geöffneten Motors zu vermeiden. Sei der Moto? nun warm oder kalt, immer ist mit der Möglichkeit zu rechnen, dafs er mit unverbranntem Gemisch erfüllt ist; bringt man nun die Flamme in eine Öffnung, so fährt das entzündete Gemisch als langer Feuerstrahl aus der Öffnung heraus und hat schon zu folgenschweren Verbrennungen Veranlassung gegeben. Will man sicher gehen, so hält man zuerst die Flamme mit abgewandtem Oberkörper in die Öffnung hinein, läfst den Motor mehrere Male herumdrehen und beginnt erst dann die Untersuchung. Auch in den Schornstein der Heizlampe oder in die Schauklappe für das Glührolir soll man während des Betriebes nicht hineinsehen, vermutet man hier eine Störung, so ist es sicherer, den Motor vor- her anzuhalten. Es sind Fälle bekannt, bei denen das Glührohr in demselben Moment zersprang, wie die Klappe geöffnet wurde. Bewegte Maschinenteile während des Ganges anzufassen oder abzAiwischen, ist stets mit Gefahr verbunden; ist man auch scheinbar ganz ungefährdet, so kann dennocli ©in Kleidungsstück odei die Putzwolle hier oder dort festhaften, mitgezogen werden und zu Unglücksfällen führen. Auch das Auf- und Ablegen des Riemens auf die Motorenriem- scheibe während des Ganges ist nicht ohne Gefahr; auf keinen Fall darf man hierbei den Riemen so fassen, dafs die Finger zwischen Riemen und Scheibenumfang geraten können; man legt den Riemen zuerst lose über einen Teil der Scheibe, so dafs er diesen leicht schleifend berührt, und drückt ihn dann schnell mit den Hand- flächen ganz auf den Umfang. Dabei sind die Verbindungsstellen des Riemens, namentlich wenn scharfkantige Verbinder benutzt