Die Petroleum- Und Benzinmotoren, ihre Entwickung, Konstruktion und Verwendung
Ein Handbuch für Ingenieure, Studierende des Maschinenbaus, Landwirte und Gewerbetreibende aller Art
Forfatter: G. Liecfeld
År: 1894
Forlag: Druck und Verlag von R. Oldenbourg
Sted: München und Leipzig
Sider: 226
UDK: 621.43
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Neuere Benzinmotoren.
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des Ganges, sowie auch der Stillstand des Motors herbeigeführt wird.
Das Gehäuse L umschliefst die Heizlampe für das Glührohr. Mittels
des Ventils 7 wird die Heizflamme reguliert.
Mit der Steuerwelle ist eine kleine Flügelpumpe gekuppelt, das von
ihr geförderte AVassor kann zum Kühlen dos Motors odor iür andore
Zwecke benutzt werden.
Die Bauart der hier dargestellten Maschine weicht von der in
Fig. 25 und 26 vorgeführten insofern ab, als hier die Steuerung
des Auslafsventils auf der Langseite der Kurbelwelle, dort auf der
Stirnseite derselben angeordnet ist.
Vielfach ist man in neuerer Zeit bemüht, den Viertakt zu be-
seitigen und an seine Stelle den »Eincylinder-Zweitakt« zu
setzen. Man erhält damit, ohne erhebliche Vermehrung von Gewicht
und Raumbeanspruchung, fast die doppelte Kraftleistung, und, was
für Benzin- und Petroleummotoren von Bedeutung ist, Zeit und Ge-
legenheit für das Niederschlagen der Brennstoffdämpfe und Nebel
werden herabgemindert. Die Perioden des Ausstofsens der Ver-
brennungsprodukte, des Ansaugens neuer Ladung und des Kompri-
mierens erfolgen nahezu während eines Hubes, also fast im dritten
Teil der Zeit.
Wie weit es gelingen wird, den Eincylinder-Zweitakt zur
Ausbildung zu bringen, mufs die Zeit lehren; die praktischen Er-
fahrungen , welche man mit den Zweicylinder-Zwoitakt-
maschinen, die zu Anfang der achtziger Jahre als Gasmotoren mehr-
fach gebaut wurden, gemacht hat, sind gerade nicht sehr vielver-
sprechend. Ganz davon abgesehen, dafs der Zweicylinder-Zweitakt,
als dessen Repräsentant der in Kapitel 3 beschriebene Benzinmotor
von Wittig & Hees gelten kann, bezüglich seiner Schwere und
räumlichen Ausdehnung gar keine Vorzüge, sondern nur Unvoll-
kommenheiten gegenüber dem Viertakt bot, war doch der Haupt-
grund seines Verschwindens vom Markt die nicht zu beseitigende,
häufig auftretende Vorentzündung der vom Pumpencylinder
nach dem Arbeitscylinder übertretenden neuen Ladung, welche durch
Berührung mit den hocherhitzten Vorbrennungsprodukten der voraus-
gegangenen Arbeitsperiode erfolgte.
Genau genommen, sind die Bedingungen, welche beim Zwei-
cylinder-Zweitakt die Voreiltzündungen herbeiführen, für den Kin-
cylinder-Zweitakt auch vorhanden, und man mufs abwarten, inwie-
weit es der jüngeren Generation gelingen wird, diese Gattung von
Maschinen auf neuer Grundlage zur Geltung zu bringen.